Wiener Börse

ATX dreht zum Schluss leicht ins Plus

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Lenzing-Papiere machen Kursverluste nach angekündigtem Jobabbau wieder wett.

Die Wiener Börse hat am Freitag knapp im Plus geschlossen. Der ATX stieg um minimale 1,31 Punkte oder 0,06 Prozent auf 2.283,10 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 34 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.317 Punkten.

Nachdem er den gesamten Handelstag über im Minus notierte hatte, holte der heimische Leitindex am Nachmittag deutlich auf und sprang in den letzten Minuten sogar noch ins Plus. Eine freundliche Wall Street hatte den Handel gestützt. Am Vormittag ist bekannt geworden, dass die österreichische Wirtschaft im dritten Quartal überraschend geschrumpft ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte laut neuer Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) um 0,1 Prozent zurückgegangen sein, während man bisher von einer Stagnation ausging.

In der Eurozone hat sich unterdessen die Entwicklung der Verbraucherpreise weiter abgeschwächt, die Inflationsrate sank im November auf 0,3 Prozent. Aus den USA kamen am Nachmittag keine Konjunkturdaten. Wegen des gestrigen "Thanksgiving"-Feiertages fand nur ein verkürzter Handel statt.

In Wien legte die Strabag Neunmonatszahlen vor. Demnach hat es der Baukonzern wieder zurück in die Gewinnzone geschafft. Nach minus 2,18 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres standen nun 14,4 Mio. Euro zu Buche. Die Analysten der Commerzbank sprachen in einer ersten Reaktion von einem guten dritten Quartal und bestätigten ihre Kaufempfehlung. Die Strabag-Aktie schloss um 1,43 Prozent höher bei 18,50 Euro.

Daneben stand Lenzing im Mittelpunkt. Der Faserhersteller hat eine Verschärfung seines laufenden Sparprogramms angekündigt und will nun weitere 250 Arbeitsplätze abbauen. Vor einem Jahr hatte der Konzern bereits 600 Jobs gestrichen. Lenzing-Papiere schlossen um 0,17 Prozent höher bei 54,04 Euro, nachdem sie am Vormittag zwischenzeitlich über drei Prozent im Minus notiert hatten.

Besonders schwach zeigten sich zu Wochenschluss die Ölwerte. Die Papiere der OMV verloren als umsatzstärkste Aktie im prime market 4,18 Prozent auf 23,26 Euro, für Schoeller-Bleckmann ging es mit einem Minus von 5,14 Prozent auf 63,65 Euro noch deutlicher hinab. Die OPEC hat sich bei ihrem Treffen am Vortag auf keine Kürzung des Produktionsziels verständigen können. Die Ölpreise sind daraufhin deutlich gesunken, die Rohstoff-Analysten der Commerzbank sprechen von einem "regelrechten Ausverkauf".

Im Spitzenfeld des prime market schlossen hingegen CA Immo mit einem Plus von 2,89 Prozent auf 15,85 Euro. Die zypriotische O1 Group Ltd. hat nun offiziell das angekündigte Angebot zum Erwerb weiterer Teile der Immobiliengesellschaft gelegt. Offeriert werden 18,50 Euro je Aktie. In einem Kommentar bezeichneten die Analysten der Baader Bank das Angebot als "sehr attraktiv" und empfahlen Anlegern, darauf einzugehen.

Die Aktien der Branchenkollegin S Immo gewannen 1,24 Prozent auf 6,11 Euro. In einer neuen Studie haben die Analysten von SRC Research ihre Kaufempfehlung und ihr Kursziel von 7,50 Euro für die Titel bestätigt. Das operative Geschäft sei solide, auch schwierige Märkten wie Ungarn dürften sich positiv entwickeln.
 

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