Gewinne

Europas Leitbörsen schließen fest

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Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 101,78 Einheiten oder 3,33 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag einheitlich mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 101,78 Einheiten oder 3,33 Prozent auf 3.153,77 Zähler.

Die Börsen in Europa konnten damit den dritten Tag in Folge zulegen. Anleger zeigten sich erfreut darüber, dass Zentralbanken die Wirtschaft stützen. So wurden Aussagen der US-Notenbank der Fed vom Vortag global positiv aufgenommen. Die Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, hatte gestern angedeutet, dass die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise vermutlich nicht vor dem zweiten Quartal 2015 stattfinden wird.

Auch die Schweiz ließ heute bezüglich ihrer Geldpolitik aufhorchen: Weil verunsicherte Anleger ihr Geld massenhaft in den "sicheren Hafen" Franken tragen und die von der Schweizer Nationalbank festgelegte Euro-Kursuntergrenze von 1,20 Franken unter Druck kam, führt die Notenbank Negativzinsen ein.

Zu der entspannteren Stimmung trug auch die Erholung der Ölpreise bei, Händler sprachen von einer längst überfälligen Gegenbewegung. Bereits zur Wochenmitte verzeichneten die Ölpreise eine bemerkenswerte Erholung, nachdem sie in den vorangegangenen fünf Handelstagen um mehr als zehn Prozent gefallen waren.

Angesichts dessen bekamen die positiven Ifo-Daten in Deutschland kaum Beachtung. Der Ifo-Geschäftsklima-Index ist im Dezember um 0,8 auf 105,5 Punkte geklettert. Es war der zweite Anstieg in Folge. Ebenfalls gute Daten kamen aus den USA. Dort ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im November etwas stärker gestiegen als erwartet.

Bei den Einzelwerten schlossen Philips in Amsterdam mit plus 5,15 Prozent und gehörten damit zu den größten Gewinnern im Euro-Stoxx-50. Der Elektronikkonzern hat laut einem Pressebericht vier Interessenten für sein Geschäft mit LED-Bauteilen aufgetan. Wie die Zeitung "Het Financieele Dagblad" am Donnerstag schreibt, hätten die Finanzinvestoren Bain, Carlyle, Apollo sowie KKR zusammen mit CVC vorläufige Gebote abgegeben.

Carrefour gingen in Paris mit plus 4,00 Prozent aus dem Handel. Der französische Supermarktbetreiber rüstet sich auf dem brasilianischen Markt für weiteres Wachstum. Der Verkauf von 10 Prozent an den Milliardär Abilio Diniz bringt der brasilianischen Tochter des Unternehmens umgerechnet 525 Mio. Euro ein. Brasilien ist nach Frankreich mit Umsätzen von 34 Mrd. brasilianischen Real (10 Mrd. Euro) der zweitgrößte Einzelmarkt für den Konzern.

In Stockholm stürzten SAS-Aktien 8,90 Prozent ab. Die skandinavische Fluglinie hat im vierten Quartal ihres vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahrs einen Verlust von 450 Mio. Kronen eingeflogen. Im Vorjahr war man noch mit einem Plus von 1.568 Mio. Kronen unterwegs gewesen.

Für Nokia-Aktien und Alcatel Lucent ging es 3,40 bzw. 8,72 Prozent nach oben. Die europäischen Netzwerkausrüster sprechen dem "manager magazin" zufolge erneut über eine Fusion. Seit Herbst 2014 gebe es wieder Kontakt. Mögliche Szenarien seien eine Fusion oder eine enge Kooperation.
 

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