Keine Einigung in Athen

EZB-Direktor: "Griechen raus aus Euro"

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EZB droht mit Stopp der Zahlungen
n Wahlsieger will Schulden nicht zahlen.

In Griechenland werden die Töne immer schriller. Alexis Tsipras, „Showman“ der radikalen Linken, verfasste gestern einen brisanten Brief an die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB): Er will das Sparprogramm der Griechen nichtig erklären. Und er tritt für einen sofortigen Stopp der Schuldenrückzahlungen ein.

Dramatisch
Postwendend kam die dramatische Replik vonseiten der EZB. Deren Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sprach erstmals von einem Euro-Aus für die Griechen. Griechenland könne keinesfalls mit einer Bereitschaft der EZB rechnen, das Sanierungsprogramm neu zu verhandeln: „Die Griechen haben es selbst in der Hand, über den Verbleib des Landes in der Euro-Zone zu bestimmen.“ So konkret wurde ein „Ausstiegs-Szenario“ seitens der EZB noch nie thematisiert. Gleichzeitig drohten auch Deutschlands Kanzlerin Merkel und ihr Außenminister Westerwelle mit dem Aus für weitere Hilfszahlungen. Westerwelle: „Wenn Griechenland den Reformkurs beendet, gibt es keine weiteren Zahlungen!“

Heute neue Hilfszahlungen in der Höhe von 4,2 Mrd. €
Tatsächlich droht den Griechen mit 1. Juli die Pleite. Denn sie benötigen unbedingt die für Ende Juni geplante nächste Hilfs-Tranche der EU über sagenhafte 31 Milliarden Euro.

Die Auszahlung dieser Summe ist aber definitiv an die Bedingung geknüpft, dass die neue Regierung in Athen vor Ende Juni Sparmaßnahmen in der Höhe von 11,5 Milliarden Euro beschließt. Davon kann derzeit keine Rede mehr sein – Griechenland steuert auf Neuwahlen Mitte Juni zu.

Trotzdem erhält Griechenland heute von der EU eine Hilfszahlung in der Höhe von 4,2 Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm.

Die Milliarden retten die Griechen über den Mai.

Parlamentswahl in Griechenland
© APA

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