Ausbau von Mochovce läuft planmäßig

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Der Bau des dritten und vierten Blocks des Atomkraftwerks Mochovce setze sich planmäßig fort. Das erklärte Paolo Ruzzini, Generaldirektor der Slowakischen Elektrizitätswerke (SE). Laut der Tageszeitung "Hospodarske noviny" sind derzeit am Bau 1.800 Mitarbeiter beschäftigt, im Sommer sollen es 4.000 sein.

Ruzzini zufolge sollen in die Fertigstellung des AKW Mochovce 2,8 Mrd. Euro investiert werden. Ungefähr 70 % dieser Summe seien schon vertraglich gebunden. Firmen mit Sitz in der Slowakei beteiligen sich zu rund 58 % an diesen vertraglich vereinbarten Investitionen, zu 25 % sind es tschechische Firmen. Block 3 soll 2012 in Betrieb genommen werden, Block 4 im Jahr 2014. 66 % der Anteile an SE hält die italienische Enel, 34 % sind in Händen von Fonds des Nationaleigentums (FNM). 55 % der in der Slowakei produzierten Elektrizität stammt aus Atomkraft.

Mochovce: Problemreaktor seit 1981

Bereits 1981 war der Bau des AKW Mochovce mit 4 Blöcken des Typs WWER440/V213 in Angriff genommen worden; die beiden ersten Blöcke gingen 1998 bzw. 1999 in Betrieb. Für Block 3 und 4 reichten die finanziellen Mittel nicht. 1992 kam es endgültig zum Baustopp. Mit einer Baubewilligung von 1986 sollen die beiden Blöcke nun fertiggestellt werden.

Eine Studie des Österreichischen Ökologieinstituts im Auftrag der Wiener Umweltanwaltschaft im Jahr 2009 analysierte zentrale Mängel im AKW. Das Atomkraftwerk habe keine Schutzhülle, die im Falle eines Unfalls den Austritt von Radioaktivität verhindern soll. Fragen der Erdbebengefahr und auch der Brandgefahr seien nach wie vor ungeklärt. Weiters seien die Folgen der Alterung der über 20 Jahre eingemotteten Teile, die nun beim Weiterbau verwendet werden sollen, dramatisch.

Beim grenzüberschreitenden UVP-Verfahren im Herbst 2009 erhoben über 200.000 Wiener ihren Einspruch gegen den Weiterbau. Es bestand der Verdacht, dass die Slowakei das UVP-Verfahren nicht EU-konform umsetzt.

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