Ein Abkommen zwischen Polen und Russland zur Absicherung von Gas-Lieferungen ist noch nicht in trockenen Tüchern. "Auf Regierungsebene ist alles geklärt, zwischen den beteiligten Firmen aber nicht", sagte Polens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Waldemar Pawlak.
Die polnische Regierung hatte vor einigen Tagen nach Gesprächen in Moskau erklärt, das Abkommen sichere die Lieferung von 10,3 Mrd. Kubikmeter Gas pro Jahr durch Russlands Gazprom bis 2037. Bisher werden nur 7-8 Mrd. Kubikmeter geliefert nach Polen.
Auf polnischer Seite ist der Gas-Monopolist PGNiG an dem Geschäft beteiligt. Pawlak erklärte weiter, solange auf Unternehmensseite nicht Lösungen zum Vorteil Polens garantiert seien, gebe es keinen Grund, die Verhandlungen zwischen den Regierungen abzuschließen. Die strittigen Punkte umfassten Gaspreise, Tarife und Eigentumsrechte.
Polnische Regierungsmitarbeiter hatten zuvor erklärt, dem Land gehe auch dann nicht das Gas aus, sollten die Verhandlungen mit Russland sich weit bis 2010 hinziehen. Polen habe große Gas-Reserven angelegt. Zu dem Zeitpunkt wurde auch der bis zur vorigen Woche relativ milde Winter angeführt. Seitdem gibt es in Polen jedoch starken Schneefall und Temperaturen deutlich unter 0 °C.
