Österreichs Exportwirtschaft profitiert von CEE

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Die österreichische Exportwirtschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich von der Öffnung der Ost-Märkte profitiert. Von 1993 bis 2008 hat sich die Warenexportquote (Warenexport gemessen am BIP) auf 41,7 % nahezu verdoppelt, mehr als ein Drittel des Zuwachses wird vom Wifo Mittel- und Osteuropa zugerechnet.

2008 gingen bereits 23,3 % aller Warenexporte in die Region, die Quote der Warenexporte nach CEE hatte sich von 2,7 % (1993) auf 9,7 % mehr als verdreifacht, geht aus einer Untersuchung des Wifo hervor.

2008 erzielte die österreichische Wirtschaft einen Handelsüberschuss in der Höhe 6 Mrd. Euro mit den neuen osteuropäischen EU-Staaten, während mit der gesamten Region ein Plus von 8,5 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde. Der Trend bei den Exporten gehe in eine weitere Verlagerung - von den 2004 beigetretenen Ländern Tschechien, Ungarn, Polen, Slowakei und Slowenien (MOEL-5) Richtung Osten, etwa nach Bulgarien und Rumänien, erklärte Wifo-Expertin Susanne Sieber. Kurzfristig werde dieser Trend von der derzeitigen Krise unterbrochen. Sieber rechnet aber, dass sich der Trend weiter fortsetzen wird.

Einbruch wegen Wirtschaftskrise

Parallel zur Konjunkturentwicklung brachen die österreichischen Exporte in die Region ein: Die osteuropäische Volkswirtschaften waren bis zur ersten Jahreshälfte 2008 auf Wachstumskurs. Der Einbruch erfolgte im 4. Quartal 2008 und setzte sich auch fort. Von Jänner bis November 2009 gingen die Exporte in die neuen EU-Mitgliedstaaten um 27,3 % auf rund 14 Mrd. Euro zurück. Die Exporte in die gesamten Region fielen fast im gleichen Ausmaß auf 18,49 Mrd. Euro, so Sieber.

Der wichtigste osteuropäische Handelspartner für Österreich war 2008 Tschechien mit einem Anteil von 3,7 Prozent aller österreichischen Exporte, gefolgt von Ungarn (3,6 %). Zum Vergleich: Beide Länder hatten für Österreich im Export in diesem Jahr jeweils ein größeres Gewicht als Großbritannien. Verluste bei den Warenlieferungen in diese zwei Märkte wurden durch Exportzugewinne in Polen, Slowenien und in die Slowakei teilweise kompensiert.

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