Nach EZB-Entscheid

Eurokurs rasselt in den Keller

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Die Gemeinschaftswährung befindet sich auf einem 11-Jahres-Tief

Der Euro hat sich zum US-Dollar am späten Freitagvormittag schwächer gegenüber dem Richtkurs der EZB vom Donnerstag und auch leichter gegenüber dem Niveau von heute Früh gezeigt. Gegen 11.00 Uhr notierte der Euro bei 1,1241 Dollar, nach 1,1345 Dollar in der Früh. Damit ist die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar auf einem 11-Jahres-Tief.

Auch zu den anderen Leitwährungen verlor der Euro etwas an Boden.

Somit konnte die Gemeinschaftswährung ihren Abwärtstrend nach der angekündigten Geldflut der EZB vom Vortag weiter nicht stoppen. Dabei kamen positive Signale von den Dienstleistern und der Industrie in der Eurozone. Deren Einkaufsmanagerindex lag im Jänner insgesamt mit 52,2 Punkten etwas über den prognostizierten 51,7 Punkten. Dies bestätigt die Erwartung der Analysten der Helaba, die eine leicht gefestigte Konjunkturentwicklung in der Eurozone erwartet haben.

 

Wie Sie jetzt Ihr Geld retten.

Wie erwartet, hatte die EZB den Leitzins auf dem Rekordtief von 0,05 % belassen. Wann die Zinsen wieder steigen werden, ist nicht absehbar. Und der Euro wird noch schwächer werden. ÖSTERREICH beantwortet die wichtigsten Fragen zu den Auswirkungen der EZB-Aktion auf Ihr Geld.

Zahlt sich ein Sparbuch überhaupt noch aus?
Bei täglich fälligem Geld oder Sparbüchern mit kurzer Laufzeit fressen Steuer und Inflation die Mini-Zinsen in der Tat mehr als auf. Also ­sollten Sie Sparprodukte mit möglichst langer Bindung wählen. Oder bei Direktbanken sparen – dort gibt es noch die besten Zinsen.

Ist jetzt ein guter Zeitpunkt für Aktien?
Die Kurse sind, vor allem in Deutschland und den USA, auf Höhenflug. Die neue Geldlawine der EZB dürfte die Aktienmärkte weiter beflügeln. Was Österreich betrifft: In Wien notieren viele Titel derzeit sehr niedrig, insbesondere Bank- und Ölaktien. Viele Experten meinen, es sei ein guter Zeitpunkt zum Einstieg. Dass Aktieninvestments ein Risiko bergen, dürfen Sie aber nie vergessen!

Was bedeutet die EZB-­Aktion für Konsumenten?
Mit der Geldschwemme sollen letztlich die Preise steigen. Also ist jetzt ein guter Zeitpunkt für Anschaffungen. Noch dazu, wo Sparen ohnehin nichts bringt (siehe oben). Urlaub in Nicht-Euro-Ländern ist wegen der Euro-Abwertung schon jetzt deutlich teurer. Das gilt vor allem für Reisen in die USA und nach Asien (wo oft in Dollar abgerechnet wird).

Geht der Euro jetzt ganz den Bach runter?
Der Euro ist so tief wie zuletzt vor mehr als 11 Jahren – und wird wohl als Folge der Geldschwemme im Verhältnis zum Dollar noch weiter fallen. Für unsere Export­industrie ist das aber gut.

Sollte man wieder in Gold investieren?
Gold gilt als Inflationsschutz, war daher zuletzt – bei geringer Inflation – weniger gefragt. Die Geldschwemme der EZB soll die Inflation anheizen, also dürfte auch Gold wieder stärker in den Fokus rücken. Schon in Erwartung der EZB-Aktion stieg der Goldpreis zuletzt.



 

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