Deutsche Bahn

GDL-Chef droht mit neuen Streiks

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Weselsky erklärt Tarifverhandlungen erneut für gescheitert.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn ein weiteres Mal für gescheitert erklärt und neue Streiks in Aussicht gestellt. "Hinhaltetaktik und nebulöse Ankündigungen" auf der Arbeitgeberseite hätten zum erneuten Scheitern geführt, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky am Freitag in Frankfurt am Main. Die Deutsche Bahn reagierte mit Unverständnis auf die neue Streikandrohung.

"Weil der DB-Vorstand beim Tarifabschluss mit der GDL streikt, müssen die GDL-Mitglieder erneut für bessere Arbeitszeiten, höheres Entgelt und Belastungssenkung in den Arbeitskampf ziehen", erklärte Weselsky weiter. Nähere Angaben zu einem möglichen Streik machte er nicht. Die Bahn habe 30 Stunden nach der Methode verhandelt: Es kann nicht sein, was nicht sein darf.

Die Bahn wolle die Spaltung der Lokomotivführer mit aller Macht aufrechterhalten und versuche nun, "die Lokrangierführer als billigen Jakob im Tarifvertrag zu verankern", teilte Weselsky mit. Die GDL will neben Zugbegleitern und Bordgastronomen auch Lokrangierführer und Disponenten in den Rahmentarifvertrag und den Haustarifvertrag integrieren.

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bezeichnete die Äußerungen des GDL-Chefs als "völlig unverständliche Reaktion", die nach zwei Tagen intensiver Beratungen "in keinster Weise dem Verhandlungsstand" entsprächen. "Wir haben, bezogen auf den Flächentarifvertrag, das Kernanliegen der GDL erfüllt, haben gemeinsame Ergebnisse erzielt, einen Konsens in vielen Punkten", sagte sie AFP. Nun wieder mit Streiks zu drohen, sei für das Unternehmen unverständlich.

Die Deutsche Bahn verhandelt parallel mit der GDL und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Beide Gewerkschaften wollen Tarifabschlüsse für alle ihre Mitglieder erreichen. Der Konzern will dabei jedoch unterschiedliche Ergebnisse für ein und dieselbe Berufsgruppe verhindern.
 

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