EU garantiert weiterhin

Griechenland: Spekulanten kehren zurück

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Auch zwei alte Anleihen wurden bereits inklusive Zinsen getilgt.

Auf riskante Finanzwetten spezialisierte Hedgefonds kehren auf den Markt für griechische Staatsanleihen zurück und kaufen günstig griechische Staatsanleihen auf, weil sie das Risiko, dass die restlichen Euroländer einen Euro-Austritt oder Staatsbankrott zulassen, für gering halten, berichtet die Tageszeitung "Der Standard" in seiner Dienstagausgabe. Eine kleine Gruppe von Spekulanten, die die "richtigen" Griechenland-Anleihen gekauft hatten, hatten bereits am ersten "Haircut" im März gut verdient.

Inzwischen bereiten sich die Euroländer darauf vor, über ihren provisorischen Rettungsschirm in den nächsten Wochen Hellas eine weitere Hilfstranche in Höhe von 31 Mrd. Euro zukommen zu lassen. Voraussetzung ist ein positiver Bericht der internationale Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission. Das Geld ist zur Gänze durch Garantien der europäischen Staaten gedeckt. Die Republik Österreich garantiert für etwa 3 Prozent der Summe, also rund 900 Mio. Euro.

Seit Juni haben sich die Preise griechischer Staatsanleihen mehr als verdoppelt. US- und Londoner Fonds kehrten zurück, denn "Griechenland bietet eine der höchsten Renditen, und unserer Meinung nach ist das Risiko derzeit begrenzt", wie ein Kapitalmarktexperte der Zeitung erläutert. Nur im Fall eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone würden die Zeichner Verluste erleiden, Europas Politik werde aber den Austritt Griechenlands vermeiden, denn: "Die wirtschaftlichen Kosten wären zu hoch."

Bereits beim "Haircut" im März, bei dem private Anleihezeichner wie z. B. die verstaatlichte österreichische KA Finanz zur Kasse gebeten wurden, sind Investoren, die Anleihen nach britischem Recht gezeichnet hatten, ungeschoren davongekommen. Laut "Standard" betrifft dies rund 5,5 Mrd. Euro. Seit Mai seien "bereits zwei Anleihen vollständig bedient worden, auch Kupons wurden gezahlt - etwa mit dem Geld, das Griechenland aus den Rettungsfonds ziehen konnte", schreibt die Zeitung.

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