Nahrungsmittel-Konzern

Heinz schluckt Kraft: Neuer Lebensmittelriese

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Starinvestor Warren Buffett fädelte Fusion mit der brasilianischen 3G ein.

In der Nahrungsmittelbranche entsteht ein neues Schwergewicht: Die US-Traditionskonzerne Heinz Ketchup und Kraft Foods kündigten am Mittwoch ihre Fusion an. Hinter dem Geschäft stecken Starinvestor Warren Buffett und die brasilianische Beteiligungsgesellschaft 3G.

Mega-Konzern
Das neue Unternehmen soll The Kraft Heinz Company heißen und mit einem Umsatz von rund 28 Mrd. Dollar (25,57 Mrd. Euro) der drittgrößte Nahrungsmittel- und Getränkekonzern in Nordamerika und die Nummer fünf weltweit werden. "Das ist ein Geschäft nach meinem Geschmack", sagte Buffett laut Mitteilung.

Als Besitzer von Heinz Ketchup werden der Großinvestor und 3G 51 Prozent an dem neuen Lebensmittelkonzern halten. Die Aktionäre der börsennotierten Kraft Foods Group sollen die restlichen Anteile und zusätzlich eine Sonderdividende in Höhe von 10 Mrd. US-Dollar bekommen. Diese wird von Buffetts Investmentfirma Berkshire Hathaway und den Brasilianern aufgebracht.

36 Mrd. Dollar
Der Börsenwert von Kraft Foods Group lag gemessen am New Yorker Aktien-Schlusskurs vom Dienstag bei gut 36 Mrd. Dollar. Buffett und 3G hatten für Heinz vor zwei Jahren 23 Mrd. Dollar bezahlt. Daneben besitzt 3G die Fast-Food-Kette Burger King, die sie in den letzten Jahren einem radikalen Sparkurs unterzog.

Inzwischen sind Börsenguru Buffett und die brasilianische Private-Equity-Firma ein eingespieltes Team. Auch die im vergangenen Jahr beschlossene Übernahme der kanadischen Kaffee- und Donut-Kette Tim Hortons durch Burger King tüftelten sie gemeinsam aus.

Einsparungen und Umbau
Für Kraft Foods dürften die neuen Besitzverhältnisse vor allem mit Einsparungen und Konzernumbau verbunden sein. 3G eilt ein Ruf als knallharter Sanierer voraus und Kraft tat sich zuletzt schwer. 2014 kämpfte das Unternehmen mit schleppendem Umsatz und sinkenden Gewinnen. Im Dezember nahm Vorstandschef Tony Vernon seinen Hut und wurde von Verwaltungsratschef John Cahill beerbt.

Kraft-Aktionäre und Wettbewerbshüter müssen dem Zusammenschluss noch zustimmen. Wenn alles glatt läuft, soll die Fusion in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden. An der Börse kamen die Pläne gut an - die Kraft-Aktie stieg zum Handelsstart um mehr als 32 Prozent.

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