Finanzminister Pröll

Irland soll unter EU-Rettungsschirm

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Der Antrag Irlands auf EU-Hilfe könnte unmittelbar bevorstehen.

Es war ein Hin und Her: Das finanziell schwer angeschlagene Irland brauche dringend eine Finanzspritze, hieß es aus EU-Kreisen. Irland selbst winkte ab: Der irische Finanzminister Brian Lenihan sagte am Freitag: "Der Staat ist bis Juni komplett finanziert und wir haben ausreichende Reserven." "Warum sollte man unter diesen Umständen solch eine Hilfe beantragen. Das hat keinen Sinn", so der Finanzminister.  Die europäischen Finanzminister sollten nicht in Panik geraten, hieß es weiters aus Dublin.

Jetzt, vor Beginn der Sitzung der Euro-Gruppe am späteren Dienstagnachmittag zeichnet sich ab, dass erneut ein Antrag Irlands auf Schutz unter den Euro-Rettungsschirm unmittelbar bevorstehen könnte. In EU-Kreisen wird die Situation des Landes als "extrem ernst" eingestuft. Denn derzeit gingen die Zinsspreads in die Höhe, und es bestehe die Gefahr eines Überschwappens auf andere Euro-Länder.

Pröll: Irland soll Hilfe beanspruchen
Finanzminister Josef Pröll (V) will beim Treffen der EU-Finanzminister Irland dazu bringen, den europäischen Rettungsschirm in Anspruch zu nehmen. Pröll hofft, dass die EU-Finanzminister ihren irischen Kollegen noch umstimmen können.

Wenn die Unruhe anhalte, bestehe "Ansteckungsgefahr", warnte Pröll im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Aus der Griechenland-Krise habe sich gezeigt, dass man rechtzeitig handeln müsse. Die Euro-Länder würden daher auf Klarheit und Sicherheit pochen. Der Rettungsschirm sei daher für Irland offen, so Pröll. Der Finanzminister bezeichnete es gleichzeitig als paradox, dass die anderen Länder Irland dazu drängen müssen, Hilfe anzunehmen. Man könne das Land nicht zwingen, werde aber mit dem irischen Kollegen reden.

Auf mögliche weitere Brandherde angesprochen, nannte Pröll die kritische Situation in Portugal. Es gebe aber sonst keine weiteren Brandherde.

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