Junk-Ordner

95 Prozent der E-Mails sind Spam

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Fast alle Nachrichten, die täglich in den Mail-Ordnern landen, sind Müll.

Die europäische Agentur für Internetsicherheit (European Network and Information Security Agency, ENISA) hat ihren nunmehr dritten Spambericht veröffentlicht. Er basiert auf der Befragung von hundert E-Mail-Dienstanabietern in 30 europäischen Staaten und von ihnen insgesamt rund 80 Mio. verwalteten E-Postfächern. Hauptergebnis: 95 Prozent der E-Mails sind Spam.

Die Umfrage untersuchte speziell, wie E-Mail-Dienstanbieter den Spam in ihren Netzwerken bekämpfen und welche Techniken sie dabei anwenden. Die wichtigsten Resultate:

- Weniger als fünf Prozent (in vorangegangenen Umfragen rund sechs Prozent) des gesamten E-Mail-Verkehrs wird in Postfächer übermittelt. Das heißt, dass es sich beim größten Anteil der E-Mails, nämlich bei 95 Prozent, um Spam handelt.

- 70 Prozent der Befragten betrachten Spam als äußerst schwerwiegendes und sicherheitsrelevantes Problem.

- Bei mehr als einem viertel der E-Mail-Dienstleister machen Anfragen zu Spam mehr als zehn Prozent der Kundenkontakte via Hotlines etc. aus.

- Ein Viertel der sehr kleinen Anbieter stecken in Anti-Spam-Maßnahmen mehr als 10.000 Euro im Jahr. Ein Drittel der großen Anbieter reservieren dafür mehr als eine Mio. Euro jährlich.

- Internetdienstanbieter ergreifen verschiedene Maßnahmen: Technik, Bewusstsein, Richtlinien und Gesetzesrahmen. Sperrlisten sind das am häufigsten verwendete Antispam-Tool.

- Internetdienstanbieter betrachten das Verhindern von Spam als einen Wettbewerbsvorteil, um Kunden anzuziehen und zu behalten.

Udo Helmbrecht, geschäftsführender Direktor der ENISA: "Spam ist weiterhin eine unnötige, zeitaufwendige und teure Belastung für Europa." Die Maßnahmen zur Bekämpfung der unerwünschten Mails sollten intensiviert werden. Vor allem sollte mehr Engagement in das Identifizieren der Verursacher gesteckt werden.

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