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Leitl: Griechen sollen "Inseln verkaufen"

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Wirtschaftskammer-Chef: "Symbolische Geste" würde "Griechen gut anstehen".

Wieder enttäuschen die Griechen: Heute hätten die Euro-Finanzminister zu einem Krisentreffen zusammenkommen sollen, um über die Auszahlung der nächsten Milliardenhilfe zu entscheiden. Aber: Die gefordeten Bedingung (ein noch härterer Sparkurs Athens) wurde nicht erfüllt – es gibt heute nur eine Telefonkonferenz.

In der EU wächst der Unmut, ein Euro-Austritt der Griechen wird immer häufiger als Möglichkeit ins Spiel gebracht. Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl sagt, die Griechen sollten jetzt ein Signal setzen, damit die Stimmung ihnen gegenüber in der EU wieder besser wird.

ÖSTERREICH: Die EU steht kurz davor, die nächsten Milliarden nach Griechenland zu schicken.
Christoph Leitl:
Wir helfen den Griechen jetzt aus ihrer misslichen Situation. Aber mit diesem Geld allein kommen sie nicht durch, sie müssen auch wieder Wachstum und neue Jobs schaffen – dafür brauchen sie noch mehr Geld. Und da sollten sie selbst etwas beitragen.

ÖSTERREICH: Wie?
Leitl:
Die Griechen könnten von sich aus ein paar ihrer mehr oder weniger abgelegenen, unbewohnten Inseln verkaufen.

ÖSTERREICH: Wer soll diese Inseln kaufen?
Leitl:
Die Türkei zum Beispiel, das wäre naheliegend. Es gibt zahlreiche dieser griechischen Inseln in Sichtweite der türkischen Küste – den Türken wäre das sicher viel wert, und Geld hat die Türkei.

ÖSTERREICH: Finanziell das Ruder herumreißen würde das in Griechenland kaum …
Leitl:
Es geht um eine symbolische Geste. Wenn sichtbar ist, dass die Griechen selbst einen Beitrag leisten, beschwichtigt das die kritischen Stimmen. Gerät ein Betrieb in Schieflage, schaut man auch, ob es Grundstücke und Immobilien gibt, die verkauft werden könnten. Auch Private müssen bei Finanzproblemen ihren Besitz reinbuttern. Was für Unternehmen und Private recht und billig ist, sollte es für ein Land wohl auch sein.

ÖSTERREICH: Staatspleite und Euro-Austritt Griechenlands sind für Sie kein Szenario?
Leitl:
Nein. Alle Experten sagen, das käme noch teurer und würde zu noch größerer Verunsicherung in Europa führen.

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