Wirbel um Interview mit Holocaust-Leugner Irving

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Wegen eines Interviews mit dem britischen Holocaust-Leugner David Irving wird die spanische Tageszeitung "El Mundo" kritisiert. Es sei unbegreiflich, dass eine seriöse Zeitung dem Antisemitismus eine Bühne bereite, beklagte der Direktor der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem, Avner Shalev.

"Mit Meinungsfreiheit hat das nichts zu tun." Das Gespräch mit Irving erschien am Samstag in einer Reihe des rechtsliberalen Madrider Blattes zum 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges. Zuvor war auch Shalev interviewt worden.

In dem Gespräch behauptet der umstrittene britische Hitler-Biograf, der Holocaust an den Juden sei nichts weiter als ein Markenname, mit dem viel Geld verdient werde. Auf die Frage, ob er ein Antisemit sei, antwortet Irving: "Ich versuche, es nicht zu sein. Aber glauben Sie mir, es ist nicht einfach."

Zudem erklärte der 71-Jährige, Adolf Hitler wegen dessen Beharrlichkeit im Zweiten Weltkrieg zu bewundern. 2006 war Irving in Österreich wegen Leugnens nationalsozialistischer Verbrechen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er kam aber vorzeitig frei.

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