Sprit-Preis

Schock: Benzin kostet 1,50 Euro

Teilen

Volltanken kostet schon 90 €. Neue Teuerung nächste Woche.

Das Chaos in Libyen hat Österreich erreicht. Die Auswirkungen spüren wir an den Zapfsäulen. Wer gestern sein Auto auffüllte, erlebte einen Schock: Sprit war noch nie so teuer!

Ausnahme: die Ölkrise 2008 – damals kostete ein Liter 1,359 Euro. Wir sind jetzt nah dran: Im Durchschnitt zahlte man gestern 1,333 Euro für einen Liter Eurosuper, 1,307 Euro für Diesel. Doch die Preise steigen an manchen Tankstellen in gewaltige Höhen: In Gralla (Stmk.) kostete Eurosuper 1,499 Euro (Foto) – es war wohl die teuerste Tankstelle des Landes. Volltanken (60 Liter): 90 Euro!

Noch sind solche Spritpreise die Ausnahme, doch nicht mehr lange: „Preise über 1,50 Euro werden sehr bald normal“, sagt Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich. Die Einschätzung des Verkehrsexperten: Dieses hohe Preisniveau wird schon in wenigen Tagen der Normalfall auf den Anzeigetafeln der Tankstellen sein.

Gaddafi als Preistreiber
Der Preistreiber ist Libyen: Wir sind von Gaddafis Öl abhängig. Das meiste Öl aus dem nordafrikanischen Staat wird an Europa exportiert. Die OMV bezog täglich bis zu 34.000 Fass Rohöl dort – 10 % der Gesamtsumme). Seit Anfang dieser Woche ist die libysche Ölquelle versiegt., Jetzt stopfen die OMV das Leck mit Öl aus dem Mittelmeerraum und Kasachstan.

Seit der ersten Demonstration gegen Gaddafi (am 16. 2.) stiegen die Preise für Super um 2,6 Cent, für Diesel um 1,3 Cent. Das Problem: In dieser Zeitspanne schossen die Preise für Rohöl auf den Weltmärkten noch viel stärker in die Höhe (ein Barrel Öl kostete kurzfristig 120 Dollar). Dieser Anstieg wurde von den Öl-Multis noch nicht an Konsumenten weitergegeben: „Das werden wir sicher in den nächsten Tagen spüren“, sagt Lydia Ninz vom ARBÖ.

Zwei Euro pro Liter
Doch in naher Zukunft kann es zum absoluten Super-GAU des Spritpreises kommen. Markus Friesacher, Chef der Hofer-Tankstellen: „Die größte Gefahr ist Südeuropa.“ Großkonzerne wie Agip in Italien oder andere in Spanien und Kroatien sind noch viel abhängiger von libyschem Öl als wir. Auch sie müssen sich nach neuen Lieferanten umschauen. Wieder beginnt die Preisspirale sich nach oben zu drehen. Einige Ölhändler gehen davon aus, dass sogar 2 Euro pro Liter realistisch sind.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.