Konkurs

Ski-Firma Kneissl ist pleite

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Dem säumigen Investor, Scheich Al Jaber, droht jetzt eine Klage.

Nach monatelangem Überlebenskampf ist es nun fix: Die Tiroler Traditions-Skifirma Kneissl ist pleite. Mehrheitseigentümer Scheich Al Jaber ließ die Frist zur Einzahlung seiner zugesagten Kapitalerhöhung über 1,2 Mio. Euro am Montagabend verstreichen, ohne das Geld zu überweisen. "Damit hat er die Insolvenz eines Großteils der Unternehmensgruppe hauptsächlich zu verantworten", so Kneissl-Geschäftsführer Andreas Gebauer.

Das Konkursverfahren wurde gestern am Landesgericht Innsbruck eröffnet. Betroffen sind die Kneissl Holding GmbH, die Kneissl Tirol GmbH sowie die Kneissl Star Lounge Innsbruck. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf einen vielfachen Millionenbetrag. Allein bei der Holding sind es laut KSV rund 6,8 Mio. Euro, plus "Eventualverbindlichkeiten" in Höhe von 13 Mio. Euro.

Konkursverfahren über Kneissl gestern eröffnet
Die Kneissl Tirol GmbH steht mit 15 Mio. in der Kreide, die Star Lounge mit 1,5 Mio. Euro. Als Aktiva wird die "Urmarke Kneissl" angeführt, die aber an die Bank Austria verpfändet ist.

Wegen der ausgebliebenen Kapitalspritze könnte der Scheich vor den Kadi gezerrt werden. Al Jaber sei durch die Zeichnung der Kapitalerhöhung zivilrechtlich zur Zahlung der 1,2 Mio. Euro verpflichtet, so Gebauer. Der Fall erinnert an den geplatzten Einstieg des Scheichs bei der AUA. Die Airline hat Al Jaber auf 156 Mio. Euro geklagt, weil er entgegen der Vereinbarung 2008 nicht bei der AUA investierte. Das Verfahren läuft.

Der Scheich selbst erklärte gestern, er werde Kneissl nicht fallen lassen. Der restliche Kapitalerhöhungsbetrag sei vorerst nicht bezahlt worden, "da zu viele Fragen über das Verhalten einzelner Kneissl-Gläubiger offen" seien. Um sein unverändertes Engagement für seine österreichischen Projekte unter Beweis zu stellen, ließ er gestern eine Bestätigung seiner Hausbank übermitteln, laut der am 31. März 35 Mio. Euro an Jabers Erste Wiener Hotel AG überwiesen werden. In dieser Zusage seien 1,2 Mio. Euro für Kneissl reserviert.

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