Jetzt droht Streik

AUA-Streit um Lohn spitzt sich zu

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Durch die Demo am Donnerstag kam es zu Verkehrsbehinderungen.

Anreisende zum Flughafen Wien Schwechat haben am Donnerstagmorgen kurze Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen am Check-in-Schalter in der Abflughalle hinnehmen müssen. Knapp 1.600 AUA-Mitarbeiter des Bodenpersonals demonstrierten gegen die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen mit dem Management der Lufthansa-Tochter AUA. Eine Entspannung ist nicht in Sicht, nächste Woche Montag soll weiterverhandelt werden.

Fortsetzung
Am darauffolgenden Dienstag gibt es dann eine Fortsetzung der heutigen Betriebsversammlung - sollte es am Montag zu keiner Einigung kommen, steht ein Streik im Raum. Um eine Streikfreigabe hat die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) bereits beim ÖGB angefragt. Knackpunkt der bisher zwei Verhandlungen waren eine mögliche Lohnerhöhung und Änderungen bei den Abfertigungszahlungen, die derzeit über dem gesetzlichen Rahmen liegen.

Belegschaftsvertreter Alfred Junghans fordert weiter eine Erhöhung des Kollektivvertrages (KV) um die Inflationsrate von rund zwei Prozent. Das war nicht ausgemacht, betont AUA-Sprecher Martin Hehemann und verweist auf eine schriftliche Vereinbarung vom Vorjahr. Demnach werde es für alle Mitarbeiter des Bodenpersonals, die sich im "KV alt" befinden, keine weitere Lohnerhöhung im kommenden Jahr geben. Junghans wiederum betont, dass eine Erhöhung in den Raum gestellt wurde. Uneinigkeit herrscht auch darüber, wie viel eine Inflationsanpassung kosten würde: Laut Junghans rund 1 Mio. Euro, laut Hehemann rund 2,5 Mio. Euro.

 Airline-Boss Malanik von Heftigkeit "überrascht"
Junghans und GPA-Vizechef Karl Proyer zeigten sich vor allem darüber irritiert, dass das AUA-Management die "gute Gesprächsbasis" verlassen habe und nun den "Weg des Konflikts" gehe. "Das war nicht der Geist des 150-Millionen-Sparpaketes, das wir mitgetragen haben. Wir haben unseren Teil erfüllt, das Management noch nicht", sagte Junghans am Donnerstag vor Journalisten. AUA-Chef Peter Malanik zeigte sich jedenfalls in einer ersten Reaktion am Rande einer Pressekonferenz "überrascht von der Heftigkeit der Proteste".

   Junghans erinnerte daran, dass das Bodenpersonal nicht nur in jüngster Zeit einen Lohnverzicht von fünf Prozent zugestimmt habe, sondern auch den Abbau von 600 Dienststellen verkraften musste. "Wir haben fünfzehn bis zwanzig Prozent mehr Passagiere bei fünfzehn bis zwanzig Prozent weniger Personal", rechnete Junghans vor. "Ich will nicht der 'Dodl' sein, zu dem alle kommen wenn sie Geld brauchen", gab sich Junghans kämpferisch. Und er gab zu bedenken, dass die Einsparungen bei den Gehältern des Bodenpersonals in der Vergangenheit "in drei Tagen durch die Aschewolke des Vulkans Eyjafjallajökull weggeblasen wurden".

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