Wirtschaft ohne Schwung

Arbeitslosigkeit im August um 10,1% höher

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Arbeitslosenquote nach nationaler Definition stieg um 0,7 Punkte auf 7,6%.

Der Trend der letzten Monate hat sich auch im August fortgesetzt: Immer mehr Personen treten zusätzlich auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Zum Ende des Sommers 2014 lag das Angebot an Arbeitskräften um 62.000 Personen über dem Vorjahr. Angesichts der beschränkten Nachfrage der Betriebe steigt in der Folge die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Personen, so das Sozialministerium.

Ältere Personen überdurchschnittlich betroffen
Überdurchschnittlich gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei älteren Personen ab 50 Jahren (+15,8 Prozent), Ausländern (+23,3 Prozent) und gesundheitlich beeinträchtigten Arbeitssuchenden (+17,6 Prozent). Sie haben es angesichts der steigenden Konkurrenz überdurchschnittlich schwer, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine neue Stelle zu finden. Bereits jeder fünfte Arbeitssuchende hat gesundheitliche Vermittlungseinschränkungen und jede vierte vorgemerkte Person ist älter als 50 Jahre.

Jugendarbeitslosigkeit stieg geringer
Bei den Jüngeren war die Lage im Vergleich etwas günstiger: Die Zahl der 15- bis 24-Jährigen Vorgemerkten stieg mit 5,7 Prozent deutlich geringer als der Durchschnitt. Bei den 15- bis 19-Jährigen war die Arbeitslosigkeit mit einem Minus von drei Prozent (-248 auf 8.150) sogar rückläufig. Insgesamt waren bei Jugendlichen (15 bis 24 Jahre) 43.623 Personen arbeitslos vorgemerkt.

Männer stärker betroffen
Männer waren stärker betroffen als Frauen: Bei Männern stieg die Arbeitslosigkeit um 12,7 Prozent auf 155.915 Personen, bei Frauen legte sie um 9,3 Prozent auf 136.406 zu. Nach Branchen betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit besonders stark am Bau (+15,6 Prozent) und in der Leiharbeit (+13,1 Prozent). Trotz des Sommers legte die Arbeitslosigkeit auch im Tourismus zweistellig zu (+10,6 Prozent).

Regional betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in Wien (+14,4 Prozent), Oberösterreich (+12,5 Prozent) und Salzburg (+10,7 Prozent). Am geringsten war im August der Anstieg im Burgenland mit 5,7 Prozent, gefolgt von Vorarlberg mit 7,4 Prozent und Kärnten mit 7,9 Prozent.

Leichte Verbesserung bei Lehrstellen
Am Lehrstellenmarkt gab es eine leichte Verbesserung: Ende August standen 8.562 Lehrstellensuchende einem Angebot von 4.143 offenen Lehrstellen gegenüber. Damit lag die Zahl der Lehrstellensuchenden österreichweit um 1,9 Prozent unter dem Vorjahr und der Bestand an gemeldeten offenen Lehrstellen um 0,5 Prozent darüber, die Lehrstellenlücke ist also etwas geschrumpft.

 Die Zahl der offenen Stellen war bundesweit mit 27.690 etwas geringer als im Vorjahr (-0,4 Prozent). Mehr Arbeitskräfte wurden in Vorarlberg (+16,7 Prozent) und in Niederösterreich (+15,7 Prozent) gesucht. Auch in Wien stieg der Bestand an offenen Stellen um 5,5 Prozent. Deutliche Rückgänge verzeichnete die Steiermark (-16,9 Prozent), das Burgenland (-11,8 Prozent) und Oberösterreich (-7,6 Prozent). Absolut gesehen hatte Oberösterreich allerdings mit 6.912 die größte Zahl offener Stellen anzubieten.

Nachfrage in Produktionsberufen geht zurück
Besonders in Produktionsberufen blieb die Nachfrage nach Arbeitskräften zurück, während bei höherwertigen Dienstleistungen die offenen Stellen tendenziell ansteigend sind. Gesucht werden etwa Maschinenbautechniker (+24,2 Prozent) und Buchhalter (+12,9 Prozent).

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