Chinas Industrie verliert an Dampf

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Erneuter Dämpfer für die chinesische Industrie: Ihr Wachstum kam im August nahezu zum Erliegen. Der Einkaufsmanagerindex fiel überraschend deutlich um 1,4 auf 50,3 Punkte, wie die Großbank HSBC und das Markit-Institut zu ihrer Unternehmensumfrage mitteilten. Das ist der schlechteste Wert seit drei Monaten.

Experten hatten mit 51,5 Punkten gerechnet. Das Barometer hielt sich damit nur knapp über der Marke von 50 Zählern, die ein Wachstum zum Vormonat signalisiert.

"Wir erwarten kein dramatisches Nachlassen der Konjunkturdynamik", sagte Ökonom Julian Evans-Pritchard von Capital Economics. "Stattdessen dürfte die Regierung ihre Politik der Feinjustierung fortsetzen, um das Wachstum in den kommenden Monaten nicht zu stark abrutschen zu lassen."

Im zweiten Quartal war die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt um 7,5 Prozent gewachsen - exakt so schnell wie es die Regierung als Ziel für das Gesamtjahr ausgegeben hat. "Es wird definitiv neue Maßnahmen geben", sagte auch Volkswirt Zhu Qibing von Minzu Securities. Bis jtzt hat die Regierung beispielsweise Investitionen in die Infrastruktur vorgezogen, während die Zentralbank von kleineren Kreditinstituten weniger Reserven verlangt, damit diese mehr Darlehen vergeben können.

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In Japan legte die Industrie hingegen im August einen Zahn zu. Hier kletterte der Einkaufsmanagerindex um 1,9 auf 52,4 Zähler, wie Markit mitteilte. Das ist der beste Wert seit März. Danach sorgte die Anhebung der Mehrwertsteuer für einen Wachstumseinbruch der drittgrößten Volkswirtschaft.

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