Europas Leitbörsen treten mittags auf der Stelle

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Europas wichtigste Börsen haben am Montag bescheidene Gewinne erzielt. Der Euro-Stoxx-50 behauptete sich bei einem Stand von 3179,33 Punkten knapp im Plus. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone wieder an seine dreitägige Gewinnserie vor dem deutlichen Rücksetzer am Freitag an.

Der DAX tendierte am Mittag mit minus 0,08 Prozent fast unverändert bei 9636,97 Punkten. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex 0,78 Prozent verloren und sich weiter von seinem im Juni markierten Rekordhoch bei 10 050 Punkten entfernt. Der Londoner FTSE 100 bewegte sich ebenfalls kaum von der Stelle und notierte zuletzt mit plus 0,17 Prozent bei 6802,82 Punkten.

Neben einigen positiv aufgenommenen Unternehmensnachrichten stützte der starke chinesische Aktienmarkt nach guten Industriedaten der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft. Hingegen wird die Konjunktur in Italien verhaltener beurteilt. Das Geschäftsklima Italiens fiel im Juli um 0,2 Punkte auf 99,7 Zähler. Es ist der zweite Rückgang in Folge, allerdings von recht hohem Niveau aus. Bankvolkswirte hatten mit einem etwas höheren Wert gerechnet.

Allerdings konnte die deutsche Elektroindustrie im Mai den sechsten Monat in Folge ihren Export steigern. Der Wert der Ausfuhren lag mit 12,5 Mrd. Euro rund 1,4 Prozent über dem Vorjahresmonat, wie der Branchenverband ZVEI mitteilte. Jedoch schwächte sich das Wachstum ab, da in den ersten fünf Monaten zusammen die Exporte um 2,7 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum angestiegen sind. Hintergrund ist auch ein Einbruch der Exporte nach Russland.

Aus Branchensicht favorisierten die Anleger Aktien aus dem Konsumgüter- sowie aus dem Reise- und Freizeitsektor. Die Reisebranche profitierte von guten Ryanair-Zahlen. Die Aktien stiegen um 4,16 Prozent, nachdem die Billigflug-Gesellschaft über einen starken Start ins Geschäftsjahr berichtet und den Gewinnausblick angehoben hatte.

Im Konsumgütersektor stützte das Kursplus von 2,37 Prozent bei Reckitt Benckiser. Die Briten verbuchten zwar einen rückläufigen Quartalsumsatz, hielten aber an ihrem Jahresziel fest und gaben zudem Pläne für einen Börsengang ihrer Pharmasparte bekannt.

Euro-Stoxx-Spitzenreiter waren die Aktien von Danone und Sanofi, die über ein Prozent gewannen. Im Milliarden-Poker um die Sparte für medizinische Ernährung gibt es Kreisen zufolge einen neuen Bieter. Der französische Lebensmittel- und Getränkekonzern führe Gespräche mit dem US-Pharmakonzern Hospira, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Derweil gehörten die Titel von TNT Express mit minus 5,60 Prozent zu den größten Verlierern in Europa. Hohe Sanierungskosten hielten den niederländischen Logistikkonzern im zweiten Quartal in den roten Zahlen.

Schlusslicht am Markt bildete dagegen der Autosektor. Als Belastung sahen Börsianer den steigenden Druck der chinesischen Wettbewerbsbehörden auf ausländische Hersteller. Sie fordern Preisnachlässe für Reparaturen und Ersatzteile. Chinas Markt für Premiumautos wird von den Herstellern Audi, BMW und Daimler dominiert. Marktführer Audi hatte am Wochenende in einer Mitteilung angekündigt, die Preise für Ersatzteile in China zu senken. Audi notierten mit minus 0,45 Prozent, BMW mit minus 1,27 Prozent und Daimler mit minus 1,93 Prozent.

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