Eurozonen-Teuerung gering - Sorge vor Deflation

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Die Preise in der Eurozone steigen kaum noch und nähren damit die Sorgen vor einer Deflation. Die Teuerungsrate fiel im August auf 0,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009, als die Preise im Strudel der Finanzkrise sogar gefallen waren.

Schon im Juli hatte die Inflationsrate bei nur noch 0,4 Prozent gelegen. Die Entwicklung verstärkt den Druck auf die Europäische Zentralbank (EZB), ihren Kampf gegen Deflationsrisiken zu forcieren. "Die Inflation fällt und fällt. Das Notenbank-Ziel einer Teuerung von knapp zwei Prozent liegt in weiter Ferne", betont Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank.

Die Teuerungsrate wird insbesondere durch sinkende Energiekosten im Zaum gehalten. Sie fielen im Durchschnitt um 2,0 Prozent. Werden sie ausgeklammert, ergibt sich eine Inflationsrate von 0,6 Prozent. Dies ist zumindest ein Lichtblick für die Währungshüter, da der Wert im Juli noch einen Tick niedriger gelegen hatte.

In Deutschland liegt die Teuerung mit 0,8 Prozent etwas höher als im Euroraum. In Spanien fielen die Preise hingegen um 0,5 Prozent zum Vorjahr - der niedrigste Wert seit fast fünf Jahren. Dennoch sieht die Regierung in Madrid das Land nicht in der Deflation. Die fallenden Energiepreise verzerren ihrer Ansicht nach das Bild. In Italien sinken die Preise ebenfalls.

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Die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi wollen vermeiden, dass es in der Eurozone zu einer Spirale aus fallenden Preisen und sinkenden Investitionen kommt. Eine solche Deflation kann eine Wirtschaft lähmen, wie Japan schmerzlich erfahren musste.

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