Das sagt er zum TV-Aus

Mateschitz: Servus-Aus wegen Betriebsrat

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Red-Bull-Chef Mateschitz nimmt zum Aus von Servus-TV Stellung.

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hat am Dienstag bestätigt, dass Initiativen zur Gründung eines Betriebsrats bei Servus TV mit dem Aus des Senders zusammenhängen. "Dass diese Vorgehensweise bei der Entscheidung in der aktuellen Situation nicht gerade dienlich war, ist evident", erklärte er in einem Statement gegenüber der APA.

So richtig klar ist derzeit indes nicht, wer eigentlich einen Betriebsrat gründen wollte. Zu hören war von einem Rund-Mail, in dem eine Abstimmung darüber vorschlagen worden sei. Dieses sei von einer externen Mail-Adresse gekommen und habe Mateschitz empört.

In seiner Stellungnahme sprach Mateschitz nun davon, dass der Betriebsrat "anonym, unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer" zustande gekommen wäre. Doch "Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Unbeeinflussbarkeit insbesondere durch politische Parteien, egal welcher Richtung, war von Anfang an ein tragender Pfeiler von Servus TV", so Mateschitz. Diese hätte eine Betriebsratsgründung auf diesem Wege "nachhaltig beschädigt".

264 Mitarbeiter verlieren Job
Servus TV aus dem Hause Red Bull wird bald seinen Betrieb einstellen, das teilte der Sender am Dienstag völlig überraschend mit. Der Grund: Es rechnet sich schlicht nicht. Wann genau Schluss sein soll, wurde nicht verraten, kolportiert wird Ende Juni. 264 Mitarbeiter müssen gehen. Politik und Branche zeigten sich bestürzt.

"ServusTV gibt den Betrieb auf", hieß es in einer Aussendung, die am Dienstagvormittag in die Mailboxen schneite. Der Sender sei "wirtschaftlich untragbar geworden", so die Begründung: Obwohl man seit dem Start 2009 Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert habe, "lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten. (...) Wir haben uns der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Geschäftsmannes entsprechend entschlossen, den Betrieb von Servus TV einzustellen."

ORF interessiert an Servus-Mitarbeiter

Das Aus für Servus TV wird auch beim öffentlich-rechtlichen Konkurrenten ORF bedauert. "Das ist ein trauriger Tag für den österreichischen Medien- und Produktionsstandort", heißt es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Der ORF zeigt sich darin auch interessiert an Übernahmen.

Es gebe bereits ein Gesprächsangebot an Servus TV, "um gemeinsam auszuloten, wie man die in den letzten Jahren geschaffene Substanz zumindest teilweise erhalten und fortführen kann", erklärte der ORF.
 

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