Migranten-Kinder am Arbeitsmarkt benachteiligt

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Trotz gleicher Ausbildung weniger Erfolg: In Österreich und Deutschland bekommen das vor allem Höherqualifizierte stark zu spüren.

In der Schweiz hingegen gelingt die Arbeitsmarktintegration der "zweiten Generation" vergleichsweise gut. Dies ergab eine international vergleichende OECD-Studie.

Besonders groß ist der Abstand zwischen Migranten-Kindern und Inländern bei Akademikern und Absolventen einer höheren Berufsausbildung. "Dieser Befund überrascht, da beide Gruppen ihre Abschlüsse in der Regel im Inland erworben haben. Eine Erklärung könnte sein, dass in Deutschland und Österreich am Arbeitsmarkt die Erwartung vorherrscht, dass Migranten und deren Nachkommen eher gering qualifiziert sind", so der OECD-Migrationsexperte und Studienautor Thomas Liebig.

Der Anteil der Geringqualifizierten unter Einwanderer-Kindern ist deutlich überrepräsentativ. In Österreich ist unter den 20- bis 29-Jährigen mit Migrationshintergrund der Anteil der schlecht Ausgebildeten ohne Matura oder abgeschlossener Berufsausbildung dreimal so hoch wie in der gleichen Altersgruppe ohne Migrationshintergrund.

Auch bei den PISA-Studien zeige sich ein ähnliches Bild: Der hohe Anteil an gering qualifizierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund korrespondiere in Österreich und Deutschland mit den schwachen schulischen Leistungen dieser Gruppe. In Österreich führen große schulische Defizite außerdem zu noch größeren Defiziten bei der Berufsausbildung. In der Schweiz ist der Anteil der Geringqualifizierten bei Migranten-Kindern genauso groß wie bei den Inländern.

In den meisten Ländern gibt es für gering qualifizierte Einwanderer-Kinder im Vergleich zu Personen mit ähnlichem Abschluss ohne Migrationshintergrund große Probleme am Arbeitsmarkt. In Österreich und Deutschland hingegen seien diese Niedrigqualifizierten vergleichsweise gut in den Arbeitsmarkt integriert, heißt es in der OECD-Studie.

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