Münchener-Rück-Chef warnt vor nächsten Finanzkrise

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Die Niedrigzins-Politik der Notenbanken treibt die Münchener Rück um. "Die Waffen der Geldpolitik verlieren an Wirkung - außer man rüstet exponentiell auf", sagte Vorstandschef Nikolaus von Bomhard. "Aber die Nebenwirkungen werden immer greifbarer. Die Liquidität in den Märkten ist atemberaubend."

Die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen etwa seien "fast schon ungesund" niedrig, warnte von Bomhard. "Hier passiert etwas, das uns Sorgen macht. Das System ist nicht grenzenlos elastisch." Wenn die Zinsen dann plötzlich um einen oder zwei Prozentpunkte stiegen, säßen viele Unternehmen "auf dem Trockenen", die sich derzeit billig finanzieren könnten.

Das berge zugleich die Gefahr einer nächsten Finanzkrise. Sie werde voraussichtlich wieder als Vertrauenskrise beginnen - diesmal möglicherweise in Form schwindenden Vertrauens in Kredite.

Die Rückversicherer werden durch die Niedrigzinspolitik doppelt getroffen. Zum einen überschwemmen derzeit Investoren auf der Suche nach lukrativen Anlagen den Markt mit Geld. Sie treten etwa mit Katastrophenanleihen in Konkurrenz zu den Rückversicherern. Zum anderen suchen die Versicherer selbst händeringend nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Kapital, weil sichere Staatsanleihen kaum mehr Rendite bringen.

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