Flüge gecancelt

Piloten-Streik bei Alitalia

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24-stündiger Ausstand gegen Jobabbau - dutzende Flüge fallen aus.

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten sind die Piloten der italienischen Fluggesellschaft Alitalia am Freitag in einen 24-stündigen Streik getreten. Dutzende Flüge - 60 davon allein auf dem römischen Flughafen Fiumicino - wurden am Freitagvormittag gecancelt, was für erhebliche Probleme vor allem für die vielen Touristen sorgte.

Am Donnerstag hatte Alitalia die Streichung von 15 Prozent der Flüge wegen des Streiks angekündigt. Flüge in Richtung Wien waren vom Streik nicht betroffen. Ausgerufen wurde der Ausstand von der Pilotengewerkschaft ANPAC, die gegen den Sanierungsplan des Mutterkonzerns Etihad protestiert. Etihad hatte im vergangenen August 49 Prozent der Alitalia-Anteile erworben.

Der Alitalia-Großaktionär gebe unzulängliche Garantien für den Erhalt der Jobs nach Februar 2016. Damit seien über tausend Piloten-und Flugbegleiterstellen gefährdet. Besorgniserregend sei auch, dass Alitalia zugunsten des Mutterkonzerns auf Mittelstreckenflüge verzichte, hieß es in einer Presseaussendung der Gewerkschaft.

Alitalia kritisierte den Streik als "respektlos", vor allem angesichts der Tatsache, dass es in Rom Fiumicino seit einem großen Brand am 7. Mai zu großen Schwierigkeiten im Flugverkehr gekommen ist, die noch nicht ganz behoben wurden. Beim Brand war der Terminal 3 des größten italienischen Flughafens zerstört worden.

Nach dem Einstieg des Air-Berlin-Aktionärs Etihad bei der angeschlagenen Alitalia hofft die italienische Airline auf einen Neubeginn. In zwei Jahren rechne die Fluggesellschaft mit einem Gewinn von 100 Mio. Euro, berichtete kürzlich CEO Silvano Cassano bei der Vorstellung des neuen Entwicklungsplans. Dies soll dank mehr internationaler Flugverbindungen und eines exzellenten Kundenservices erfolgen. Dabei soll vor allem auf Nordamerika und Asien gesetzt werden.


 

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