Wegen EU-Kompromiss

Pkw-Maut bringt Deutschland weniger Geld

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Eins-zu-eins-Entlastung der deutschen Autofahrer ist angeblich vom Tisch.

Der Kompromiss zwischen Berlin und Brüssel zur Pkw-Maut führt einem Bericht zufolge dazu, dass die Abgabe dem deutschen Staat weniger Geld bringt als bisher erhofft. Die günstigste Kurzzeitvignette für ausländische Autofahrer solle 2,50 Euro statt wie bisher geplant 5 Euro kosten, berichtete die ARD heute, Donnerstag.

Zudem solle es fünf statt nur drei Kurzzeitvarianten geben. Auch einheimische Autofahrer sollten weniger Maut zahlen.

Kompensation nach Schadstoffausstoß

Die deutsche Tageszeitung "Welt" (Online-Ausgabe) berichtete ebenfalls, der Preis für eine Zehn-Tages-Vignette werde auf 2,50 statt 5 Euro festgesetzt. Sowohl die Zeitung als auch die ARD berichteten, die Eins-zu-eins-Entlastung deutscher Autofahrer von den Mautkosten über die Kfz-Steuer sei vom Tisch. Stattdessen richte sich die Kompensation nach dem Schadstoffausstoß des jeweiligen Autos - für umweltfreundlichere Fahrzeuge solle es eine höhere Entlastung von der Kfz-Steuer geben.

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) trifft sich am Donnerstagnachmittag in Brüssel mit der zuständigen EU-Kommissarin Violeta Bulc, um erneut über die Maut zu sprechen. Beide wollen anschließend auf einer gemeinsamen Pressekonferenz über die Vereinbarungen informieren.

Vertragsverletzungsverfahren

Die EU-Kommission hatte ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland eingeleitet, weil die ursprünglich geplante Maut ihrer Auffassung nach ausländische Autofahrer gegenüber einheimischen benachteiligte. Anfang November verkündeten beide Seiten einen Durchbruch in dem langwierigen Streit. Dobrindt rechnet inzwischen mit einem Start der Maut nach der deutschen Bundestagswahl. Ursprünglich sollte sie Anfang 2016 eingeführt werden.

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