Preiskampf mit Aldi belastet Einzelhändler Tesco

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Im Konkurrenzkampf mit Aldi und Lidl stemmt sich der größte britische Einzelhändler Tesco mit weiteren Preissenkungen gegen den anhaltenden Gewinnrückgang. Im Geschäftsjahr bis zum 22. Februar sank das operative Ergebnis um sechs Prozent auf 3,3 Mrd. Pfund (4 Mrd. Euro) und damit das zweite Mal in Folge.

Um Kunden zurückzugewinnen, würden die Preise nun über die bisherigen Ankündigungen hinaus gesenkt, erklärte Konzernchef Philip Clarke bei der Bilanzvorlage am Mittwoch. Zugleich sollen die Läden schneller modernisiert werden. Vor allem im wichtigen Heimatmarkt, der zwei Drittel des Umsatzes ausmacht, wurde Tesco sowohl von den Discountern als auch von Premium-Anbietern wie Marks & Spencer in die Zange genommen. Der Marktanteil sank unter 29 Prozent auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren.

Damit konnte die vor rund zwei Jahren eingeleitete Investitionsoffensive den Abwärtstrend bei Tesco bisher nicht stoppen. Medienberichte über Rücktrittsforderungen von Investorenseite tat Clarke aber ab. "Ich habe nicht die Absicht irgendwo anders hinzugehen", sagte der Manager, der den weltweiten Branchendritten seit drei Jahren führt. "Ich werde das hier durchziehen." Die britischen Einzelhändler sind auch deswegen unter Druck, weil die Erholung der Wirtschaft bisher kaum bei den Verbrauchern ankommt. Die Menschen erledigen ihren täglichen Einkauf deshalb zunehmend bei Diskontern. Im März fielen die Preise in der Branche den elften Monat in Folge.

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