Russlandkrise verhagelt Adidas das Geschäft

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Probleme in Russland und im Geschäft mit Golfausrüstung machen Adidas stärker zu schaffen als bisher eingeräumt. Der Sportausrüster schockierte Anleger am Donnerstag mit einer Rücknahme seiner Umsatz- und Gewinnziele.

Die Abwertung von Auslandswährungen wie dem Rubel, anhaltend enttäuschende Nachfrage nach Golfausrüstungen und die teure Werbeschlacht zur Fußball-WM hätten positive Beiträge der Kernmarken Adidas und Reebok weitgehend zunichtegemacht, erklärte der Konzern. Adidas kündigte einen Konzernumbau an.

Die Nachrichten schickten die Aktie auf Talfahrt, mit einem Minus von fast 10 Prozent war sie mit Abstand größter Verlierer im Leitindex DAX. "Das ist für viele eine Riesenenttäuschung - gerade nach der Fußballweltmeisterschaft", sagte ein Händler.

Adidas rechnet im Gesamtjahr nur noch mit einem Gewinn von 650 Mio. Euro, nachdem Vorstandschef Herbert Hainer den Aktionären bisher 830 bis 930 Mio. Euro versprochen hatte. Der Umsatz werde möglicherweise nur um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen statt um einen hohen einstelligen Prozentbetrag. Den Wertverlust zahlreicher Auslandswährungen, der die Einnahmen in Euro schmälert und dem Konzern seit Längerem zu schaffen macht, berücksichtigt Adidas in seiner Umsatzprognose noch nicht einmal.

Im zweiten Quartal bremsten Währungseffekte den Umsatzanstieg des Konzerns. Die Erlöse legten um zwei Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zu, in lokalen Währungen belief sich der Anstieg auf mehr als 9 Prozent. Der Nettogewinn brach im Quartal von 172 Millionen Euro vor Jahresfrist auf 144 Millionen Euro ein.

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