Telekom-CEO soll Macht im Vorstand verlieren

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Der Vorstandschef der Telekom Austria soll bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 14. August sein Dirimierungsrecht verlieren. Auch dem Aufsichtsratschef soll dieses Recht, bei Stimmengleichheit zu entscheiden, abhandenkommen. Das geht aus den Beschlussvorschlägen hervor. Die Satzungsänderung hängt mit dem Syndikatsvertrag der beiden Großaktionäre America Movil und ÖIAG zusammen.

Laut diesem Aktionärspakt darf die Staatsholding ÖIAG zwar weiterhin CEO und Aufsichtsratschef stellen. America Movil hat aber das Recht, sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat die Mehrheit der Mitglieder zu benennen. Mit dem Wegfall des Dirimierungsrechts aus der Satzung wird die Kontrolle von America Movil über die Telekom Austria weiter gefestigt. Der mexikanische Telekomriese America Movil wird kontrolliert vom zweitreichsten Mann der Welt, von Carlos Slim. Seit kurzem hält Slim knapp 51 Prozent am ehemaligen österreichischen Staatsmonopolisten. Die ÖIAG hält derzeit 28,4 Prozent.

Mit der für Mitte August angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung werden auch die im Syndikatsvertrag paktierten Rochaden im Aufsichtsrat vollzogen. Formal wurden alle zehn Kapitalvertreter von der ÖIAG vorgeschlagen. Als Kernaktionärin leite und koordiniere die ÖIAG die Hauptversammlung, erklärte der Sprecher der Staatsholding, Bernhard Nagiller, gegenüber der APA. In einer Syndikatsversammlung zuvor habe die ÖIAG Rudolf Kemler und Günter Leonhartsberger nominiert. America Movil habe die restlichen acht Kapitalvertreter nominiert.

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