US-Börsen zur Eröffnung kaum verändert erwartet

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Die Wall Street dürfte mit einem kleinen Plus in die neue Handelswoche starten. Analyst Jasper Lawler von CMC Markets rechnet mit "ruhigen Märkten vor dem Datensturm", der in den kommenden Tagen losbricht. Auch die Unternehmensnachrichten sind zum Wochenauftakt noch übersichtlich.

Etwas bremsen könnte eine Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs, die wegen des steigenden Zinsniveaus die kurzfristigen Aussichten für Aktien skeptischer als bisher beurteilt.

Der Future auf den Dow Jones Industrial stieg eine dreiviertel Stunde vor dem Börsenstart um 0,09 Prozent. Am Freitag hatte der Leitindex noch unter den enttäuschenden Quartalsberichten einiger bekannter Unternehmen sowie Sorgen über eine Eskalation der Lage in der Ukraine gelitten. Der Terminkontrakt auf den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 gewann zuletzt 0,24 Prozent.

Kurz nach Handelsbeginn stehen die noch nicht abgeschlossenen Hausverkäufe im Juni auf der Agenda. Nachhaltigere Impulse für die Aktienkurse dürften allerdings vom Bruttoinlandsprodukt für das zweite Quartal am Mittwoch ausgehen. Abends teilt dann US-Notenbank Fed ihre jüngste Zinsentscheidung mit. Der Arbeitsmarktbericht für den Juli rundet die Datenflut am Freitag dann ab.

Aus dem zu Wochenbeginn nachrichtenarmen Umfeld ragten einige Übernahmen heraus. Der Discounter Dollar Tree will für 9,2 Milliarden US-Dollar den Rivalen Family Dollar schlucken. Pro Aktie legt Dollar Tree dafür 59,60 Dollar in bar und 14,90 Dollar in Aktien auf den Tisch, wie das Unternehmen mitteilte. Das sei ein Aufschlag von fast 23 Prozent zum Schlusskurs von Family Dollar vom vergangenen Freitag. Das Angebot hat die Zustimmung der Verwaltungsräte beider Unternehmen und soll frühzeitig im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Dollar Tree legten vorbörslich um gut elf Prozent zu, während Family Dollar sich um rund 25 Prozent verteuerten.

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Beim Pharmakonzern Hospira sorgte ein Bericht über Zukaufpläne für ein Plus von mehr als einem Prozent. Der Pharmakonzern spreche mit dem französischen Lebensmittel- und Getränkekonzern Danone über dessen Sparte für medizinische Ernährung, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Seit Mai wird über einen Verkauf des Geschäfts spekuliert, das Analysten zuletzt mit mehr als drei Milliarden Euro bewertet haben. Die Franzosen verhandelten bereits mit dem Nahrungsmittelgiganten Nestle und dem deutschen Medizinkonzern Fresenius, hieß es zuvor aus Kreisen.

Die vom Milliardär Richard Branson gegründete Fluggesellschaft Virgin America macht mit ihren Börsenplänen Ernst. Eine Anmeldung für den geplanten Börsengang habe das Unternehmen bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht, teilte Virgin America mit. Derweil zeigten sich die Apple-Titel vorbörslich ungerührt von möglichen Komplikationen bei der Milliarden-Übernahme der Kopfhörerfirma Beats. Der Audio-Spezialist Bose wirft Beats Patentverletzungen vor und reichte Klagen vor einem US-Gericht sowie der Handelskommission ITC ein.

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