Fluggäste hatten weniger Verbotenes im Handgepäck

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Schusswaffen, Messer oder andere gefährliche Gegenstände finden sich bei Handgepäcks-Kontrollen auf Österreichs Flughäfen immer seltener. Im vergangenen Jahr wurden Reisenden zwar immer noch 41.761 bedenkliche Objekte (ohne Flüssigkeiten) bei Sicherheitskontrollen vor dem Einsteigen in den Flieger abgenommen, die Zahlen sind aber seit Jahren rückläufig, wie eine Statistik des Innenministeriums belegt.

"Viele vergessen einfach, dass sie bestimmte Dinge im Großgepäck aufgeben müssen und verstecken dann das Messer im Socken oder in den Schuhen ohne Böses im Schilde zu führen", sagte Brigadier Gerhard Moser, Leiter des Referats für Flughafen- Flugsicherheitswesen im Innenministerium, im Gespräch mit der APA.

Täglich werden auf den Flughäfen allerdings immer noch mehr als eine halbe Tonne (im Schnitt 585 Kilogramm) Flüssigkeiten weggeworfen. Spitzenreiter ist der Flughafen Wien-Schwechat mit 505 Kilo am Tag, gefolgt von Klagenfurt (45 Kilo täglich), Salzburg (15), Graz (12), Innsbruck (5) und Linz (3).

Insgesamt sind in Wien 25.103 verbotene Gegenstände nach Bestimmung der EU-Verordnung zurückgewiesen worden, in Salzburg 7.030, in Linz 3.479, in Innsbruck 2.829, in Graz 2.263 und in Klagenfurt 1.057. Auf der Liste der verbotenen Objekte finden sich auch Gegenstände wie Spielzeugpistolen, Eispickel oder Schlittschuhe, Rasiermesser und -klingen, Scheren mit einer Klingenlänge über sechs Zentimeter, Ski- und Wanderstöcke, Golfschläger, Werkzeuge oder alkoholische Getränke mit mehr als 70 Volumenprozent.

In Wien-Schwechat wurden 2009 im Handgepäck 546 Messer gefunden. Darunter auch Fixiermesser oder Leatherman, die von Passagieren in Socken oder Schuhen versteckt wurden. Unter den 150 sichergestellten Schusswaffen befanden sich vorwiegend legale Jagdwaffen oder Teile davon. "In Wien werden auch öfter Soldaten, die aus dem Kosovo zurückkommen, mit Munition angehalten. Weil sie nicht daran gedacht haben", sagte Moser.

Schießender Kugelschreiber aus dem Verkehr gezogen

Unter den beschlagnahmten Gegenständen auf Österreichs größtem Airport war 2009 auch ein schießender Kugelschreiber. "Das ist eine gefährliche Schusswaffe. In so einem Fall ist ein zwingender Polizeieinsatz vorgeschrieben", erklärte Moser. Generell habe sich an der Zahl der Polizeieinsätze wenig geändert. Zu nennenswerten Zwischenfällen sei es im Vorjahr bei Handgepäcks-Kontrollen nicht gekommen.

Von den 7.030 bedenklichen Gegenständen am Salzburger Flughafen waren 3.311 IATA-Gefahrgüter, insbesondere 70-prozentiger Rum, der vor allem von den Touristen aus Russland und den nordischen Ländern gerne als Mitbringsel mitgeführt wird, meinte der Leiter des Flugsicherheits-Referats.

In Innsbruck mussten im Vergleich zu anderen Bundesländer-Flughäfen vergleichsweise viele Messer (158) aus dem Handgepäck entfernt werden (fünf in Graz, drei in Klagenfurt, eines in Linz). Die auffallend niedrigeren Fallzahlen auf den Bundesländer-Flughäfen erklären sich damit, dass es den Passagieren dort meistens möglich ist, Gegenstände, die nicht mit an Bord dürfen, zurück ins Auto zu tragen, meinte Moser.

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