Nowotny-Sager

Wirbel um Nazi-Vergleich von OeNB-Chef

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Zu rigorose Sparpolitik habe den Aufstieg der Nazis geebnet, so Nowotny.

Ewald Nowotny ist einer der mächtigsten Banker Europas: Er ist Gouverneur der Nationalbank und EZB-Ratsmitglied. Bei einer Finanzkonferenz (SUERF) in Wien sorgte er nun mit einem Nazi-Vergleich für Aufregung. Man dürfe keinesfalls „engstirnig nur sparen“, warnte er. Der Fokus auf zu harte Sparprogramme sei es auch gewesen, der die Nazis in den 1930er-Jahren an die Macht gebracht hätte.

Boris Groendahl, Journalist der Nachrichtenagentur Bloomberg, schnappte den Satz auf, zitierte Nowotny in seinem Artikel. Österreichs oberster Banker ist nicht der Erste, der die aktuelle Krise mit 1930 vergleicht. US-Ökonom Roubini argumentiert ähnlich. Aber in Finanz-Zeiten wie diesen wird jeder Satz auf die Waagschale gelegt – besonders dann, wenn er von einem Ratsmitglied der ­Europäischen Zentralbank kommt.

Ein Sturm der Entrüstung in internationalen Medien folgte. Bild sah in der Aussage einen Angriff auf die Sparpolitik Merkels. Darauf reagierte Nowotny nun: „Der Gouverneur verweht sich entschieden dagegen, in einen Gegensatz zur Position von Kanzlerin Merkel gebracht zu werden.“

Wirbel um Nazi-Vergleich von OeNB-Chef
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