Wiener Börse

ATX geht höher ins Wochenende

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Inflation in Eurozone auf Erholungskurs, US-Industrie schwächelt.

Die Wiener Börse hat am Freitag im Plus geschlossen. Der ATX stieg 17,63 Punkte oder 0,71 Prozent auf 2.495,21 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund elf Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.484,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,15 Prozent, DAX/Frankfurt +0,61 Prozent, FTSE/London +0,24 Prozent und CAC-40/Paris +0,77 Prozent.

Der Wiener Aktienmarkt hatte ähnlich dem übrigen europäischen Handelstag den Großteil der Sitzung nahe der Nulllinie tendiert, im Späthandel bescherte das europaweit aufgehellte Sentiment auch dem ATX ein Plus. Positive Nachrichten kamen dabei aus der Eurozone, wo die Preisentwicklung sich ein wenig verbessert präsentiert. In Spanien fielen die Preise im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent und damit weniger stark als mit 1,5 Prozent von Ökonomen vermutet. In Italien kam es im Jahresvergleich gar zu einer Teuerung von 0,1 Prozent, während ein Rückgang von 0,3 Prozent erwartet worden war. Auch in Deutschland drehte die Preisentwicklung wieder auf ein Plus von 0,1 Prozent, nachdem sie im Jänner noch um 0,5 Prozent gefallen war.

Durchwachsen fielen zum Wochenausklang hingegen die Konjunktursignale aus den USA aus: So hat sich dort die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im Februar stark verschlechtert. Der Indikator fiel um 13,6 Punkte auf 45,8 Zähler, das ist der tiefste Stand seit Juli 2009. Zugleich sank der Frühindikator unter die sogenannte Expansionsschwelle von 50 Punkten und signalisiert damit eine wirtschaftliche Eintrübung. Unterdessen war das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen im Februar nicht so stark gefallen wie befürchtet. Auch die Abwärtsrevision des US-BIPs im vierten Quartal fiel geringer aus, als prognostiziert.

An der Wiener Börse rückten nach Zahlenvorlage die Aktien der Erste Group in den Fokus, sie fielen um moderate 0,02 Prozent auf 23,42 Euro. Die Bank hatte für das Geschäftsjahr 2014 zwar einen Jahresverlust von 1,44 Mrd. Euro publiziert, machte im Schlussquartal jedoch 42 Mio. Euro Nettogewinn. Der Ausblick wurde vom Erste-Management bestätigt, 2015 erwartet die Bank beim Betriebsgewinn einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Grund sind u.a. die Franken-Kredite in Osttöchtern.

Die Analysten der Citigroup werten das Zahlenwert der Erste Group fürs abgelaufene Geschäftsjahr als "solide", insbesondere bezüglich des Kapitalstocks der Bank. Jedoch seien ob des momentan recht hohen Preises der Erste-Aktie keine größeren Kursaufschläge zu erwarten, hieß es weiter.

Schwach verlief der Handelstag für Andritz, die 0,87 Prozent abgaben. Der steirische Anlagenbauer ist laut "WirtschaftsBlatt" in Rumänien mit einer Garantieforderung über acht Mio. Euro seitens des insolventen Kraftwerksbetreibers Hidroelectrica konfrontiert. Bei dem Streit gehe es um Korrosionsschäden, die bei fünf Kraftwerken aufgetreten seien, heißt es in dem Bericht. Zuletzt habe das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien gegen die Andritz Hydro entschieden, nun bleibe Andritz noch der Weg zum Obersten Gerichtshof.

Am Montag wird der Wiener Flughafen seine vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014 präsentierten. Analysten erwarten bei stabilen Umsätzen im Schnitt einen 17 Prozent höheren Nettogewinn als im Vorjahr. Im Vorfeld der Zahlenvorlage gingen Flughafen Wien um 1,12 Prozent schwächer aus dem Handel.
 

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