Wiener Börse

ATX geht versöhnlich fest ins Wochenende

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Europäische Märkte nach verlustreichen Tagen einhellig mit Aufholjagd.

Die Wiener Börse hat am Freitag deutlich erholt geschlossen. Der ATX stieg 46,5 Punkte oder 2,29 Prozent auf 2.078,63 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +1,76 Prozent, DAX/Frankfurt +2,92 Prozent, FTSE/London +1,77 Prozent und CAC-40/Paris +2,96 Prozent.

   Die zur Wochenmitte nahezu panische Stimmung an den Aktienmärkten schien dabei vor dem Wochenende vollends verflogen. Bereits am Vormittag knüpfte der ATX dabei ebenso wie die übrigen europäischen Indizes an die Späthandelsrally vom Vortag an, positive US-Konjunkturdaten und die folglich fester gestarteten New Yorker Börsen zerstreuten am Nachmittag zusätzlich die Risikoscheu der Investoren.

   Denn neben überraschend starken September-Daten zu Baubeginnen und -genehmigungen wurde bekannt, dass das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen im Oktober auf seinen Höchststand seit sieben Jahren geklettert ist. Hinzu kam laut Marktteilnehmern, dass die jüngst klaren Verluste an den Aktienmärkten so manch Schnäppchenjäger auf den Plan gerufen hatten.

   Getragen wurden die Gewinne an Europas Börsen vom starken Bankensektor, der ein Plus von über vier Prozent verzeichnete. Auch hier halfen Zahlen aus den USA: Nachdem bereits am Vortag ein unerwartet deutlicher Quartalsgewinn des US-Branchenriesen Goldman Sachs bekannt geworden war, übertrumpften auch die Ergebnisse von Morgan Stanley die Prognosen deutlich. In Wien legten die zuletzt nach einer Verlustankündigung unter Druck geratenen Raiffeisen-Aktien bei hohem Volumen um satte 8,06 Prozent auf 16,23 Euro zu, Erste Group kamen auf ein Plus von 3,26 Prozent bei 17,58 Euro.

   Ebenso auf Erholungskurs präsentierten sich in Einklang mit dem festen Sektor die Papiere des Öl- und Gaskonzerns OMV, sie verteuerten sich auf 2,63 Prozent auf 23,80 Euro. Wie der Kurier berichtet, ruft die vorzeitige Veröffentlichung des Abgangs von Gerhard Roiss nun die Aufsicht auf den Plan. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) habe "unabhängig bereits von sich aus mit Ermittlungen begonnen", nachdem der Aufsichtsrat der OMV einstimmig eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft beschloss, hieß es.

   FACC setzten mit plus 3,13 Prozent auf 6,55 Euro auch zu einer leichten Verbesserung an, nachdem die Aktien des Flugzeugteileherstellers am Vortag nach schwachen Halbjahreszahlen über 14 Prozent eingebrochen waren.

   Größter Verlierer im Wiener prime market waren unterdessen Telekom Austria (TA) mit minus 4,70 Prozent bei 6,69 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihr Votum für Telekom-Austria-Aktien vom neutralen "Hold" auf die Verkaufsempfehlung "Reduce" und Kursziel von 7,5 auf 6,5 Euro herabgestuft. Die Stützung der TA-Aktie durch die Verkaufsmöglichkeit von 7,15 Euro je Titel endete am 16. Oktober und diente bisher als Hauptunterstützung für deren Kurs, hieß es. Die Risikofaktoren bei der Telekom verlangen jedoch einen großen Abschlag im Vergleich zu anderen Branchentiteln

   Schwach präsentierten sich trotz freundlicher Stimmung Kapsch TrafficCom mit minus 2,72 Prozent bei 17,56 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank bewerten die Kapsch-Aktie deutlich pessimistischer und haben ihr Kursziel und Empfehlung für Kapsch-Aktien klar reduziert. Die Kaufempfehlung wurde gestrichen und auf die nun neutrale "Hold"-Bewertung gesenkt. Das Kursziel wurde von 34 auf 21 Euro gestutzt.

 

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