Russland-Manöver

Wiener Börse schließt mit Verlusten

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Der ATX fiel 4,83 Punkte oder 0,19 Prozent auf 2.517,27 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag mit moderaten Verlusten geschlossen. Der ATX fiel 4,83 Punkte oder 0,19 Prozent auf 2.517,27 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 28 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.545 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,11 Prozent, DAX/Frankfurt +0,05 Prozent, FTSE/London +0,42 Prozent und CAC-40/Paris +0,64 Prozent.

Angetrieben von guten Stimmungsdaten aus Deutschland und den kräftigen Kursgewinnen der Telekom Austria konnte der ATX schon im Frühhandel Gewinne verbuchen. Am Nachmittag sorgte ein russisches Manöver an der ukrainischen Grenze dann für Verunsicherung an den internationalen Börsen und auch der heimische Leitindex rutschte in die Verlustzone ab.

Das Manöver wurde als Reaktion auf die Gewalt im Osten der Ukraine begonnen. Das teilte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge mit. Zu der Übung gehörten auch Beobachtungsflüge, um die Lage an der Grenze aufzuklären.

Unter den Einzelwerten sprangen Telekom Austria schon im Eröffnungsgeschäft deutlich nach oben und schlossen mit einem Plus von 6,30 Prozent bei 7,07 Euro. Am Mittwochabend wurde der Syndikatsvertrag zwischen ÖIAG und America Movil doch noch unterzeichnet, woraufhin der von Carlos Slim kontrollierte Konzern ein Pflichtangebot für die Aktien im Streubesitz in der Höhe von 7,15 Euro je Titel vorgelegt hatte.

Analysten äußerten sich zu dem Angebot durchwegs positiv. Die Experten der Berenberg Bank sprachen von einem "sehr großzügigen Angebot". Da die 7,15 Euro deutlich über dem Sechs-Monats-Durchschnitt von 6,47 Euro lägen bewerte man das Offert positiv, hieß es von der RCB und JPMorgan. Die US-Amerikaner machten Anleger zudem auf die geplante Kapitalerhöhung aufmerksam. Auch die Experten der Erste Group bezeichneten das Angebot als "ziemlich gut" im Vergleich mit anderen Deals in der Region und der Branche. Man empfehle zudem den Aktionären das Angebot anzunehmen, hieß es weiter.

Die Papiere von Lenzing zogen ebenfalls kräftig hoch. Die Aktien des Faserherstellers verteuerten sich vor dem Hintergrund positiver Analystenstimmen um 6,38 Prozent auf 47,70 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben das Votum für die Titel von "Hold" auf "Buy" hinaufgesetzt und das Kursziel von 43 auf 52 Euro erhöht.

Zu den Favoriten zählten auch Schoeller-Bleckmann, die um 3,71 Prozent auf 89,15 Euro zulegten. Die schwergewichteten Werte schnitten hingegen deutlich schlechter ab, besonders die beiden Banktitel zeigten sich von den Entwicklungen in der Ukraine belastet. Raiffeisen fielen am unteren Ende der Kurstafel 2,31 Prozent auf 23,24 Euro und Erste Group büßten 1,38 Prozent auf 24,65 Euro ein.

Andritz knickten 1,51 Prozent auf 44,90 Euro ein, Verbund schlossen mit einem Minus von 1,16 Prozent auf 14,00 Euro und OMV gingen knapp behauptet mit minus 0,02 Prozent bei 32,53 Euro aus dem Handel. voestalpine (plus 0,12 Prozent auf 32,51 Euro) und Immofinanz (plus 0,39 Prozent auf 3,32 Euro) konnten sich hingegen in der Gewinnzone halten.
 

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