Wiener Börse

Brexit schickt ATX auf Talfahrt

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Heimischer Leitindex nach unerwartetem Goodbye der Briten minus 7%.

Die Wiener Börse ist wie die übrigen europäischen Aktienmärkte am Freitag nach dem überraschenden EU-Austrittsvotum der Briten auf Talfahrt gegangen. Der ATX fiel 157,89 Punkte oder 7,04 Prozent auf 2.084,22 Einheiten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -2,54 Prozent, DAX/Frankfurt -6,74 Prozent, FTSE-100/London -2,76 Prozent und CAC-40/Paris -7,82 Prozent.

Die völlig falsche Erwartungshaltung an den Aktienmärkten hatte nach dem britischen Goodbye allerorts zu einem Schwarzen Freitag geführt. Der ATX hatte zuvor wie auch die übrigen europäischen Handelsplätze fünf Handelstage in Folge höher geschlossen, die Investoren waren klar auf einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU positioniert.

Umso härter fiel heute die Gegenbewegung aus: Bankaktien und Versicherungswerte verloren im zweistelligen Bereich, der Euro erlitt das größte Tagesminus seit seinem Bestehen und das britische Pfund fasste den größten Tagesverlust seit 1985 aus. Gold und "sichere" Staatsanleihen erlebten hingegen kräftigen Aufwind.

Unterdessen sind die Notenbanken rund um den Globus bemüht, Ruhe und Kontrolle auszustrahlen. Sowohl die Europäische Zentralbank, als auch die Bank of England und die Fed teilten mit, Liquidität zur Beruhigung der Märkte bereitzustellen. Während man vor kurzem noch über eine baldige Zinserhöhung in den USA spekuliert hatte, scheint diese nun wieder vom Tisch. Manche Marktteilnehmer sollen eher wieder auf eine US-Zinssenkung setzen, berichtet das "Wall Street Journal".

Vor allem Banken- und Versicherungsaktien gerieten stark unter Druck: In Wien verloren Erste Group 11,97 Prozent und Raiffeisen 7,51 Prozent. UNIQA erwischte es mit minus 8,26 Prozent und Vienna Insurance mit 7,38 Prozent.

Auch Aktien von Unternehmen mit höherer Exposure gegenüber Großbritannien standen allerorts auf den Verkaufslisten, in Wien waren davon unter anderem Wienerberger (minus 12,10 Prozent) und Zumtobel als größter Tagesverlierer (minus 14,88 Prozent) betroffen.

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