Wiener Börse

EZB-Pläne bescheren ATX kleines Plus

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Der ATX stieg 5,01 Punkte oder 0,19 Prozent auf 2.642,56 Einheiten.

Die Wiener Börse hat am Dienstag mit einem kleinen Plus geschlossen. Der ATX stieg 5,01 Punkte oder 0,19 Prozent auf 2.642,56 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund acht Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.651 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York +0,12 Prozent, DAX/Frankfurt +2,25 Prozent, FTSE/London +0,18 Prozent und CAC-40/Paris +2,06 Prozent.

Die Wiener Börse wurde ebenso wie die übrigen europäischen Aktienmärkte bereits im Vormittagshandel von der Mitteilung unterstützt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Mai und Juni einen Teil ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe vorziehen will. Direktoriumsmitglied Benoit Coeure begründete dies mit der geringeren Handelsaktivität in den Sommermonaten und erhöhten Marktschwankungen.

Für eine üble Optik sorgte dabei, dass Coeure diese Information bereits am Montagabend bei einem Dinner mit Investmentbankern und Hedge-Fonds-Managern ausplauderte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Dennoch reagierten die Aktienmärkte positiv darauf, enttäuschende April-Daten zum deutschen ZEW-Stimmungsbarometer und dessen zweiter Rückgang in Folge konnten daran nichts ändern.

Unterschiedlich wurden die Quartalszahlen einiger heimischer Konzerne aufgenommen: Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) rutschten mit einem klaren Minus von 7,27 Prozent ans untere Ende des prime market. Dabei hatte der Ölfeldausrüster mit einem Gewinnrückgang von 28,2 Prozent etwas besser abgeschnitten, als von Analysten erwartet. Diese hatten im Schnitt ein Drittel weniger Gewinn prognostiziert. Jedoch enttäuschte, dass der Auftragseingang sich im Jahresvergleich halbiert hatte.

"Mit einem derartigen Fall der Auftragseingänge haben die Investoren nicht gerechnet", erklärt Analyst Daniel Lion von der Erste Group den herben Kursrutsch. "Zudem wurden mit der aktuellen Ölpreiserholung bereits zu hohe Erwartungen in den Kurs eingepreist, was ähnlich wie bei der OMV am Vortag dann zu einer klaren Korrektur führt."

Mit OMV (minus 2,23 Prozent) landete ein weiterer Ölwert unter den größten Verlierern, die Aktie hatte bereits am Vortag in Reaktion auf enttäuschende Quartalszahlen über acht Prozent verloren.

Hingegen legten die Papiere der Vienna Insurance Group (VIG) vor deren morgiger Zahlenvorlage zum ersten Quartal 0,59 Prozent zu. Im APA-Konsensus erwarten Analysten dabei, dass der Nettogewinn um neun Prozent auf 107,3 Mio. Euro gefallen ist.

Höher notierten nach Zahlenvorlage Mayr-Melnhof (plus 0,43 Prozent) und die Papiere von Semperit (plus 1,58 Prozent). Der Verpackungskonzern Mayr-Melnhof hat im ersten Quartal 2015 den Überschuss gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,6 Prozent gesteigert und die Markterwartung übertroffen. Der Kautschuk- und Kunststoffhersteller Semperit hat sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zugelegt.

Die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende April) von Zumtobel bescherten der Aktie des Leuchtenkonzerns ein kleines Plus von 0,32 Prozent. Zumtobel hat im Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende April) einen Rekordumsatz erzielt und die Profitabilität verbessert. Der Umsatz erhöhte sich laut vorläufigen Zahlen um 5,3 Prozent auf 1,31 Mrd. Euro und erreichte damit den höchsten Wert in der Konzerngeschichte.

Flughafen Wien verloren nach Zahlen moderate 0,41 Prozent an Höhe. Der Airport ist ohne große Überraschungen in das Geschäftsjahr 2015 gestartet. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im ersten Quartal wie erwartet, einzig der Nettogewinn legte stärker zu als von den Analysten prognostiziert.
 

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