Im Frühhandel

Europa-Börsen ohne klare Richtung

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Euro-Stoxx-50 verlor 0,22 Prozent oder 8,11 Punkte auf 3.680,61 Einheiten.

Die Leitbörsen in Europa haben sich am Freitagvormittag mit uneinheitlicher Tendenz gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit minus 0,22 Prozent oder 8,11 Punkte bei 3.680,61 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor minimale 0,03 Prozent oder 2,98 Zähler auf 11.861,61 Punkte. In London zeigte sich der FT-SE-100 hingegen mit plus 0,38 Prozent oder 26,34 auf 7.039,81 Punkte.

Der deutsche Ifo-Index deutete zu Beginn eine leichte Eintrübung der Stimmung in deutschen Unternehmen im Mai an. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 0,1 auf 108,5 Punkte. Damit wurde der erste Rückgang seit vergangenem Oktober aufgezeichnet. Analysten hatten einen stärkeren Rückgang auf 108,3 Zähler prognostiziert. Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn erklärte, die deutsche Wirtschaft weiterhin auf Kurs zu sehen. In weiterer Folge folgen im Verlauf noch viel beachtete US-Verbraucherpreiszahlen. Diese werden besonders wegen ihrer Relevanz für die weitere US-Geldpolitik mit Spannung erwartet.

Auf den Finanzmärkten machte sich außerdem nach der Enttäuschung über den offenbar fehlenden Fortschritt in den Verhandlungen der Geldgeber mit Griechenland Müdigkeit breit. Jeremy Cook, Chefanalyst von World First, erklärte, dass die griechischen Ankündigungen, wonach eine Lösung greifbar scheine, nicht nur die Märkte, sondern wohl auch sich selbst auf den Arm nehmen. Bei dem EU-Gipfel in Riga werden daher nur mehr Aussagen der nicht-griechischen Teilnehmer für glaubwürdig befunden, führte er aus.

Beim Schweizer Luxuskonzern Richemont lief es im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht nach Wunsch. Der Gewinn schrumpfte aufgrund von Bucherverlusten mit Finanzinstrumenten um 35 Prozent auf 1,334 Mrd. Euro. Operativ lief es hingegen besser. Die Umsätze des Cartier-Schmuckherstellers stiegen um vier Prozent auf 10,41 Mrd. Euro. Den Gewinneinbruch will Richemont bei seinen Anleger mit einer erhöhten Dividende kompensieren. Die Ausschüttung soll daher von 1,4 auf 1,6 Franken je Aktie erhöht werden. Die Titel büßten jedoch 1,50 Prozent an Wert ein. Händler kommentierten, dass besonders die um acht Prozent tieferen April-Umsatzzahlen verunsicherten.

Im britischen "Footsie" zogen die Aktien von Vodafone mit einem Plus von 4,85 Prozent auf und davon. Übernahmespekulationen mit Liberty Global trieben den Kurs bereits in den vergangenen Tagen. Liberty Global zeigte zuletzt eine Tendenz Richtung Vodafone, Sorgen bereiten jedoch auch mögliche Bedenken der Wettbewerbshüter.

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