Zu Handelsschluss

Europa überwiegend mit Verlusten

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Euro-Stoxx schwächte sich um 7,26 Einheiten oder 0,29% auf 2.507,89 Zähler ab.

Die europäischen Leitbörsen konnten am Dienstag nach einem turbulenten Handelstag die anfänglich starken Kursverluste weiter begrenzen, schlossen jedoch mehrheitlich im Minus. Der Euro-Stoxx-50 schwächte sich um 7,26 Einheiten oder 0,29 Prozent auf 2.507,89 Zähler ab. Im Blickpunkt der Anleger stand einmal mehr die Ungewissheit rund um den Schuldenschnitt für das in prekärer Lage befindliche Griechenland. Wie das Statistikinstitut Eurostat heuet bekanntgab stieg der Staatsschuldenstand der Hellenen im dritten Quartal 2011 von 154,7 auf 159,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Die Hoffnungen, es käme bereits heute zu einer Einigung zwischen Troika und den griechischen Regierungsvertretern wurden im Laufe des Tages enttäuscht. Für die schriftliche Verpflichtung der Chefs der drei größten Parteien gebe es keine Frist bis Montagmittag, hieß es in Regierungskreisen in Athen. Die Zusage müsse erst bis zum Treffen der Eurogruppe im Lauf der Woche abgegeben werden, wenn das zweite Rettungspaket geschnürt werde.

In einem Branchenvergleich im Euro-Stoxx-50 lagen die Finanzdienstleister mit plus 0,58 Prozent voran, gefolgt vom Automobilsektor (plus 0,25 Prozent) und der Telekombranche (plus 0,09 Prozent). Am unteren Ende lag hingegen der Rohstoffsektor (minus 1,68 Prozent) sowie die Versicherer (minus 0,88 Prozent) und die Baubranche (minus 0,83 Prozent). Der Bankensektor ging nach einem bewegten Tag mit minus 0,13 Prozent aus dem Handel.

Unter den Einzelwerten lagen Deutsche Börse mit plus 2,64 Prozent bei 48,52 Euro voran. Nach der geplatzten Fusion mit der New Yorker Nyse will diese vorerst keine neuen Mega-Deals in Angriff nehmen. Andere Zusammenschlüsse seien derzeit nicht absehbar, sagte Börsen-Chef Reto Francioni der "Financial Times Deutschland". Der Schweizer setzt stattdessen auf Wachstum aus eigener Kraft. "Wir werden mit Nachdruck unsere Positionen ausbauen, mit Schwerpunkt auf den Bereichen Derivate-Clearing, Risiko- und Sicherheitenmanagement", betonte er.

RWE legten 2,60 Prozent auf 32,41 Euro zu und lagen damit ebenfalls im Spitzenfeld im Euro-Stoxx-50. Der künftige Chef des deutschen Energiekonzerns, Peter Terium, stimmt die Beschäftigten einem Bericht zufolge auf einen radikalen Sparkurs ein. Laut "Financial Times Deutschland" sollen dabei mindestens 3.500 weitere Jobs auf der Kippe stehen. Der Konzern wollte das allerdings nicht bestätigen. Am Wochenende hatte RWE angekündigt, dass in den Jahren 2013 und 2014 über die bereits beschlossenen Kürzungen von rund 1,5 Mrd. Euro hinaus ein Betrag von mindestens einer weiteren Milliarde Euro eingespart werden soll.

Unter den stärksten Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 lagen des weiteren Telecom Italia (plus 1,88 Prozent auf 0,79 Euro), UniCredit (plus 1,60 Prozent auf 4,18 Euro) und Unibail-Rodamco (plus 1,29 Prozent auf 145,65 Euro).

Mit minus 4,09 Prozent auf 20,28 Euro waren Repsol der schwächste Wert im Index. Die Kürzung von Steuererleichterungen in Argentinien trifft die dortige Tochter des Konzerns. Zudem will die argentinische Regierung wegen sinkender Ölförderungen in ihrem Land Ölkonzerne dazu zwingen, die Kapazitäten voll auszulasten.

Auch die Bankwerte Societe Generale (minus 2,89 Prozent auf 23,55 Euro) und Intesa SanPaolo (minus 2,37 Prozent auf 1,53 Euro) rangierten unter den Titeln mit den höchsten Tagesverlusten. Der deutsche Energieriese E.ON schmiedet einem Zeitungsbericht zufolge in Frankreich ein Bündnis mit lokalen Versorgern, um mit ihnen an lukrative öffentliche Aufträge für Wasserkraftwerke zu kommen. E.ON wolle sich mit der französischen Hydrocop Concessions zusammentun, berichtete die Zeitung "La Tribune". E.ON gingen wenig bewegt mit plus 0,03 Prozent auf 17,11 Euro aus dem Handel.

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