Zum Schluss

Europas Leitbörsen mit deutlichen Gewinnen

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Der Euro-Stoxx-50 gewann 73,55 Einheiten oder 2,05 Prozent auf 3.662,77 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 gewann 73,55 Einheiten oder 2,05 Prozent auf 3.662,77 Zähler.

   Während die Wall Street von Gewinnmitnahmen gedämpft wurde, profitierte Europa von der Ankündigung der Europäischen Zentralbank, Anleihekäufe auf Mai und Juni vorzuziehen. Direktoriumsmitglied Benoit Coeure begründete dies mit der geringeren Handelsaktivität in den Sommermonaten und erhöhten Marktschwankungen.

   Aktuelle Daten vom US-Immobilienmarkt fielen sehr robust aus. Nach der Schwäche im Februar und März stünden die Zeichen wieder auf Erholung und es schienen positive Impulse für das BIP-Wachstum im zweiten Quartal möglich.

   Daneben setzt sich der Aufwärtstrend bei den Verbraucherpreisen im Eurogebiet fort. Die jährliche Inflationsrate erreichte im April 0,0 Prozent nach minus 0,1 Prozent im Vormonat. Grund für die Entwicklung sind die weniger rasch fallenden Energiepreise. Rechnet man Energie und Lebensmittel heraus, lag die Rate im April stabil bei 0,6 Prozent.

   Allerdings haben sich die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im Mai überraschend stark eingetrübt. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel um 11,4 Punkte auf 41,9 Zähler. Dies ist der niedrigste Wert im laufenden Jahr.

   Im Branchenvergleich präsentierte sich der Automobilsektor als Gewinner. Mit knapp 1,17 Mio. Fahrzeugen sind im April in den EU-Ländern 6,9 Prozent mehr abgesetzt worden als im entsprechenden Vorjahresmonat. So schoben sich die Volkswagen-Titel an die Spitze des Euro-Stoxx-50 mit einem satten Plus von 4,88 Prozent. Ebenso stiegen die Continental-Aktien um 4,13 Prozent. Der Autozulieferer und Reifenhersteller baut sein Geschäft mit Software für Fahrzeugfunktionen aus. Der deutsche Konzern übernehme den zur finnischen Elektrobit Corporation gehörenden Software-Spezialisten Elektrobit Automotive.

   Ebenfalls im roten Bereich notierten die Papiere von Merck KGAA mit einem Minus von 1,09 Prozent. Hohe Forschungsausgaben haben beim Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern einen kräftigen Gewinnzuwachs verhindert. Zwar stieg der Umsatz im ersten Quartal - getrieben vom starken Dollar - kräftig um knapp 16 Prozent im Jahresvergleich auf 3,04 Mrd. Euro. Der Konzern sieht seine für diesen Sommer geplante Mega-Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich im Zeitplan und hält am Ausblick für 2015 fest.

   Hingegen gewannen die Anteilsscheine von EDF 0,71 Prozent. Der französische Energieversorger will das Reaktorgeschäft des angeschlagenen Atomkonzerns Areva übernehmen. Den Papieren von United Internet gelangen noch höhere Kursgewinne von 7,92 Prozent. Der Internet-Dienstleister ("gmx", "1&1") hat zum Jahresanfang Gewinn und Umsatz deutlich gesteigert.

   Außerdem übernimmt die Deutsche Telekom für 900 Mio. Euro den größten slowakischen Telekommunikationskonzern Slovak Telekom (ST). Die Telekom-Aktien kletterten 3,01 Prozent nach oben.

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