Minimales Minus

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Der Euro-Stoxx-50 schloss um 0,59 Punkte oder 0,02 Prozent leichter

Die europäischen Leitbörsen haben sich ohne klare Richtung ins Wochenende verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 schloss am Freitag um minimale 0,59 Punkte oder 0,02 Prozent leichter bei 3.617,62 Einheiten.

Im Tagesverlauf war die Stimmung von Zurückhaltung vor dem US-Arbeitsmarktbericht geprägt. Die Börsen bewegten sich wenig vom Fleck. Etwas Unterstützung kam jedoch zum Wochenschluss von der gestrigen EZB-Entscheidung. Am Donnerstag hatten die Währungshüter bekanntgegeben, dass das im Jänner angekündigte Kaufprogramm am kommenden Montag starten werde. Bis September 2016 sollen monatlich Staatsanleihen und weitere Wertpapiere im Wert von 60 Mrd. Euro angekauft werden.

Am Nachmittag richtete sich die Aufmerksamkeit dann auf die US-Jobdaten. Im Februar wurden in den USA deutlich mehr Stellen geschaffen als erwartet, zudem fiel die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit Mai 2008. Die Zahlen lieferten kaum neue Impulse für die europäischen Börsen, an der Wall Street sorgten jedoch daraus resultierende Befürchtungen einer baldigen Leitzinserhöhung der Fed für Abschläge.

Im Euro-Stoxx-50 sammelten sich zum Wochenschluss Versorgertitel am unteren Ende. So verbuchten die beiden deutschen Energiekonzerne RWE (minus 2,62 Prozent) und E.ON (minus 2,03 Prozent) klare Kursverluste. Marktteilnehmer machten negative Analystenstimmen für die Kursverluste verantwortlich. E.ON steht zudem laut Schätzungen aus Branchenkreisen vor einem Milliardenverlust für 2014. Das Unternehmen hatte Ende vergangenen Jahres bereits 4,5 Mrd. Euro Abschreibungen im vierten Quartal angekündigt - zusätzlich zu 700 Mio. Euro Wertberichtigungen aus den ersten neun Monaten. 2013 hatte E.ON noch 2,1 Milliarden Euro Überschuss erreicht. Das Unternehmen legt am Mittwoch (11. März) seine Jahresbilanz vor.

SAP fielen ebenfalls um 0,19 Prozent. Der Softwarekonzern setzt den Umbau innerhalb seiner Belegschaft fort. Von der Veränderung werden erneut gut 3 Prozent und damit mehr als 2.000 der weltweit 74.400 Mitarbeiter betroffen sein.

An die Spitze des europäischen Leitindex setzten sich dagegen Carrefour mir plus 2,27 Prozent. Die Titel profitierten von einer Hochstufung durch JPMorgan. Die Analysten der US-Bank haben das Kursziel für den Einzelhändler nach Zahlen für 2014 von 30,00 auf 34,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Overweight" belassen.

Gleich dahinter rangierten Volkswagen (plus 1,86 Prozent). Europas größter Autobauer setzt für sein Sparprogramm laut einem "Spiegel"-Bericht beim Polo den Rotstift an. Den Kleinwagen soll es in der nächsten Generation nur noch mit vier Türen geben. Der Verzicht auf die Polo-Variante mit zwei Türen spare 200 Mio. Euro.

Commerzbank-Papier schlossen indessen um 0,72 Prozent höher. Die Bank steht im Streit um Verstöße gegen US-Handelssanktionen Kreisen zufolge kurz vor einer teuren Einigung. Nach monatelangen Verhandlungen laufe es auf eine Vergleichszahlung von mindestens 1,4 Mrd. Dollar hinaus, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur Bloomberg.
 

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