Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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Der Euro-Stoxx-50 verlor bis Handelsschluss 1,58 Prozent auf 3.205,93 Punkte.

Die europäischen Leitbörsen haben den Handel am Dienstag einheitlich klar in der Verlustzone beendet. Der Euro-Stoxx-50 verlor bis Handelsschluss 1,58 Prozent auf 3.205,93 Punkte.

   Schwache Daten aus der Eurozone belasteten die Notierungen. Die Erholung der Wirtschaft in der Eurozone erhielt einen weiteren Dämpfer. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft gab unerwartet 0,2 Punkte auf 52,3 Punkte ab. Dies ist der tiefste Stand der letzten neun Monate. Der Branchenbarometer für die Industrie sank um 0,2 Punkte auf 50,5 Punkte, jener für die Dienstleistungen um 0,3 Punkte auf 52,8 Zähler.

   Zudem wurden vom Markit Institut auch die länderspezifischen Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und Frankreich publiziert. Dabei zeigte sich, dass die deutsche Industrie kaum wächst. Der Branchenindex fiel im September um 1,1 Punkte auf 50,3 Punkte, den niedrigsten Stand der letzten 15 Monate.

   Von den Einzelwerten im Euro-Stoxx-50 notierte nur ein Titel positiv. Die Aktien der niederländischen Philips verbuchten mit plus 3,45 Prozent den größten Kurszuwachs, nachdem bekannt wurde, dass sich das Unternehmen in zwei selbstständige Unternehmen aufspalten wird. Nach dem Vorbild des größeren Rivalen Siemens spaltet Philips seine Lichttechnik ab. Die verbleibenden Sparten Konsumenten- und Gesundheitstechnik sollen zu einem Geschäftsfeld im Volumen von 15 Mrd. Euro zusammengeführt werden. Beide Unternehmen würden unter der Marke Philips firmieren und seien in der jeweiligen Branche Marktführer. Die neue Struktur solle im nächsten Jahr 100 Mio. Euro einsparen und 2016 weitere 200 Mio. Euro.

   Der norwegische Düngemittelkonzern Yara verhandelt indessen mit dem US-Unternehmen CF Industries über einen Zusammenschluss zu einem 27 Mrd. Dollar (21 Mrd. Euro) schweren Gemeinschaftsunternehmen und will damit Weltmarktführer Potash herausfordern. Analysten bewerteten das Vorhaben positiv. "Man kann leicht Synergien sowohl bei den Kosten als auch bei den Einnahmen sehen", sagte Danske Bank-Analyst Erik Melle. Beide Konzerne arbeiten schon bei dem Joint Venture GrowHow in Großbritannien zusammen. Die Aktien von Yara schlossen mit einem kräftigen Plus von 3,87 Prozent bei 325,00 norwegischen Kronen.

   Der europäische Bankensektor musste zudem kräftig Federn lassen. So verlor die Deutsche Bank 1,54 Prozent auf 27,56 Euro. Die beiden französischen Großbanken Societe Generale und BNP Paribas verloren jeweils 1,63 Prozent bzw. 1,75 Prozent. Auch die spanische Banco Santander schloss den Handel um 1,18 Prozent leichter. Die italienische Intesa Sanpaolo beendete den Handelstag mit einem Minus von 1,82 Prozent. Die Raiffeisen International Bank hatte am späten Montagabend angekündigt, wegen der Belastungen aus der Ukraine und aus Ungarn das Jahr 2014 mit roten Zahlen abzuschließen. Im Tagesverlauf knickte die Aktie bis zu über 12 Prozent ein, konnte sich im Verlauf aber leicht erholen und schloss den Handelstag mit einem Minus von 9,99 Prozent bei 17,79 Euro.
 

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