Am Dienstag

Europas Leitbörsen schließen leichter

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Anleger halten sich zurück - Orange mit Milliardenübernahme.

Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mehrheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 9,97 Einheiten oder 0,31 Prozent auf 3.221,73 Zähler.

Auch am Dienstag zeigten sich Investoren in Europa weitestgehend vorsichtig. Analysten bestätigten, dass vor der Veröffentlichung der Zinsentscheidung durch die US-Notenbank Fed und dem Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands Zurückhaltung den Handel beherrscht. Besonders wichtig werde vor allem der Ausblick für die zukünftige Zinssetzung sein, erwarten Marktbeobachter.

In Deutschland wurden zudem die ZEW-Salden der Konjunkturerwartung und der Lageeinschätzung veröffentlicht. Der wichtige Konjunktursaldo fiel besser aus als erwartet. Mit einem Wert von 6,9 Punkten fiel das Barometer um 1,7 Zähler und damit weniger als gedacht. Dennoch ist es der neunte Rückgang in Folge. Analysten hatten mit 4,8 Punkten gerechnet. Der Wert für die aktuelle Lage fiel hingegen überraschend stark um 18,9 auf 25,4 Punkte. Die Erzeugerpreise in den USA blieben wie erwartet stabil. Eine Marktbeeinflussung blieb daher aus.

Der französische Telekomkonzern Orange ließ mit einer Milliardenübernahme aufhorchen. Das Unternehmen kauft für einen Aufschlag von 22 Prozent auf den Aktienschlusskurs von Dienstag, also 13 Euro, den spanischen Breitbandbetreiber Jazztel. In Summe beläuft sich die Offerte damit auf 3,4 Mrd. Euro. Zur Finanzierung möchte sich Orange eine Geldspritze auf dem Finanzmarkt holen und eine Kapitalerhöhung von bis zu zwei Mrd. Euro durchführen. Während die Orange-Aktie 1,35 Prozent abgeben musste, konnten sich Jazztel mit einem Plus von 6,10 Prozent klar verteuern.

Im Streit mit den Fluggesellschaften konnte die Lufthansa noch einmal durchatmen, nachdem die Piloten am Montag verkündet hatten, den angekündigten Streit doch nicht durchzuführen. Zu Beginn der Handelssitzung konnten davon auch die Aktien der Lufthansa profitieren. Zum Handelsschluss gingen die Titel jedoch wieder mit einem Minus von 0,71 Prozent aus dem Handel.

Die französische Konkurrentin Air France-KLM verzeichnete nach dem starken Kursabfall von Montag (minus 3,15 Prozent) auch am Dienstag ein klares Minus von 3,33 Prozent. Durch den im Gegensatz zur Lufthansa stattfindenden Streik der französischen Piloten sah sich die Gesellschaft gezwungen 60 Prozent seiner Flüge zu streichen. Das Unternehmen sandte an die Kunden eine SMS aus, die über die Ausfälle informierte.

Airbus verkündete große Teile seines Sicherheits- und Elektronikgeschäfts abgeben zu wollen. In Summe geht es laut Airbus Defence & Space um ein Geschäftsvolumen in der Größenordnung von zwei Mrd. Euro. Die Anleger wirkten zunächst nicht erfreut, denn die Aktien rutschten nach anfänglichem Plus ins Minus ab. Letztendlich schlossen die Airbus-Titel jedoch 0,31 Prozent über dem Montagsschluss.

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