Einheitlich

Europas Leitbörsen schließen rot

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Euro-Stoxx-50 verlor 15,77 Einheiten oder 0,48% auf 3.257,48 Zähler.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag einheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 15,77 Einheiten oder 0,48 Prozent auf 3.257,48 Zähler.

Impulsgebende Konjunkturdaten standen am heutigen Handelstag kaum auf der Tagesordnung. Vorgaben aus den USA waren durchwegs negativ, dort belasteten unter anderem Zahlen zu den US-Eigenheimverkäufen im August, die überraschend niedriger als erwartet ausgefallen sind. Auch der chinesische Finanzminister Lou Jiwei trübte die Stimmung, da er Hoffnungen auf größere staatliche Konjunkturmaßnahmen eine Absage erteilte. Vielmehr wolle Peking durch gezielte Maßnahmen wie Steuererleichterungen für kleine Unternehmen und Reformen im Staatssektor das Wachstum stabilisieren.

In Europa galt das Hauptaugenmerk dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, der vor dem Europaparlament unter anderem Fragen zu den langfristigen Refinanzierungsgeschäften (TLTRO-Programm) beantwortete. Die neuen Geldspritzen seien wie erwartet gut angelaufen, so Draghi. 255 Banken hätten sich den ersten Teil von 82,6 Mrd. Euro gesichert. Es sei heute aber zu früh einzuschätzen, wie sich diese Programme tatsächlich auf die Realwirtschaft auswirkten.

Bei den Einzelwerten standen zwei transatlantische Übernahmen im Fokus. Aktien von Merck KGaA stiegen 4,35 Prozent. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern kauft den Forschungsmaterialienhersteller Sigma-Aldrich um 17 Mrd. Dollar. Durch die Übernahme entstehe einer der führenden Anbieter der Biowissenschaften-Industrie (Life-Science), hieß es. Merck KGaA rechnet mit Einsparungen durch die Zusammenlegung in Höhe von jährlich 260 Mio. Euro.

Siemens schlossen mit minus 0,45 Prozent. Der Industriekonzern kauft die US-Firma Dresser-Rand. Außerdem trennt sich Siemens von seinem Anteil am Hausgeräteriesen BSH. Das Angebot für den US-Hersteller entspreche einem Gesamtwert von rund 7,6 Mrd. Dollar zu 83 Dollar in bar pro Aktie. Dresser-Rand habe seinen Aktionären einstimmig empfohlen, das Übernahmeangebot von Siemens anzunehmen.

In Oslo schlossen Aktien des norwegischen Firschfarmers Cermaq mit 13,99 Prozent nach oben. Der japanische Mischkonzern Mitsubishi will für einen Milliardenbetrag seine Lebensmittelsparte mit Cermaq stärken. Die Japaner bieten 96 norwegische Kronen je Aktie und damit insgesamt 8,9 Mrd. Kronen (etwa 1,1 Mrd. Euro). Der Verwaltungsrat der Norweger empfiehlt seinen Aktionären einstimmig die Annahme der Offerte. Der Kaufpreis liegt gut 14 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag.

Nokia beendeten ihren ersten Tag zurück im Euro-Stoxx-50 mit minus 0,95 Prozent. Der finnische Netzwerkausrüster, einst weltweit bekannt für seine Handys, war an diesem Montag wieder im Auswahlindex der Eurozone vertreten, dafür muss der irische Baustoffe-Hersteller CRH seinen Platz räumen.

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