Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen schließen uneinheitlich

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Londoner Handel profitiert von Währungsschwäche.

Die europäischen Leitbörsen sind am Freitag ohne eindeutige Tendenz aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 5,53 Einheiten oder 0,15 Prozent auf 3.579,02 Zähler.

Die Aktienmärkte in Europa waren weitgehend mit Verlusten gestartet. Im Handelsverlauf konnten jedoch einige Indizes in die Gewinnzone drehen. Besonders der FTSE-100 in London konnte fester tendieren und erreichte zwischenzeitlich sogar ein Rekordhoch. Die gute Tendenz des Londoner Leitindex wurde unter anderem mit der Abschwächung des britischen Pfunds begründet, die auf Umfragen folgte, wonach vor den anstehenden Parlamentswahlen die oppositionelle linke Labour-Partei deutlich aufgeholt habe.

An der Spitze des Euro-Stoxx-50 gingen die Aktien des französischen Medienkonzerns Vivendi aus dem Handel. Analysten der Deutschen Bank hatten ihr Anlagevotum für Vivendi positiv bei "Buy" belassen und ihr Kursziel von 22 auf 25 Euro angehoben. Das Musikgeschäft des Medienkonzerns laufe weiter gut und beim Bezahlfernsehsender Canal+ könnte es aufwärts gehen, schrieb Analystin Laurie Davison in einer am Freitag vorgelegten Studie. Vivendi verteuerten sich am Freitag um 1,77 Prozent.

Die Ölpreise hatten sich am Freitag belastet gezeigt. Teilweise waren Marktteilnehmer am Vortag von der OPEC-Entscheidung, die Förderbeschränkungen nur auf dem aktuellen Level zu verlängern und nicht auch auszuweiten, enttäuscht. Dies hatte am Freitag auch Auswirkungen auf die Papiere europäischer Erdölkonzerne. Total gingen heute um 0,62 Prozent tiefer aus dem Handel und Eni büßten am unteren Ende des Euro-Stoxx-50 2,32 Prozent ein.

Ebenfalls deutlich schwächer notierte der Bankensektor. So gehörten die Aktien der Intesa Sanpaolo (minus 1,58 Prozent), der Societe Generale (minus 1,64 Prozent) und der Deutschen Bank (minus 2,14 Prozent) zu den schwächsten Werten im Leitindex der Eurozone.

Negative Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump über die Handelspolitik Deutschlands könnten die Kurse der deutschen Autokonzerne in Mitleidenschaft gezogen haben. Trump hatte im Vorfeld des G7-Gipfels auf Sizilien die Handelsüberschüsse Deutschlands kritisiert. Die USA sind für die deutschen Automarken ein wichtiger Absatzmarkt. Die Anteilsscheine von VW gaben heute um 0,58 Prozent nach, die Aktien von Daimler verloren 0,62 Prozent an Wert und BMW verbilligten sich um 1,09 Prozent.

An der Londoner Börse legten die Aktien des Wirtschaftsverlags und Informationskonzerns Informa um satte 5,84 Prozent zu. Das Unternehmen hatte sich auf der Hauptversammlung zuversichtlich gezeigt, seine Gewinnziele für das Gesamtjahr erreichen zu können.
 

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