Euro Stoxx 50

Europas Leitbörsen starten etwas leichter

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Niedrige Ölpreise und Unsicherheiten über die Lage europäischer Banken trüben Stimmung.

Die europäischen Aktienmärkte haben sich am Mittwoch im Frühhandel mit überwiegend etwas leichterer Tendenz präsentiert. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 9.45 Uhr mit minus 0,33 Prozent oder 9,54 Punkte bei 2.897,44 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor ebenfalls moderate 0,17 Prozent oder 17,59 Zähler auf 10.126,75 Punkte.

In London zeigte sich der FTSE-100 dagegen minimal höher mit plus 0,05 Prozent oder 3,27 Einheiten auf 6.648,67 Punkte. Eingetrübt wurde die Stimmung von niedrigeren Ölpreisen und Unsicherheiten über die Lage europäischer Banken, hieß es von Marktbeobachtern. Zudem werde den Investoren zunehmend bewusst, dass den Notenbanken der Welt mit Blick auf weitere Konjunkturmaßnahmen langsam die Munition auszugehen droht.

Für die am morgigen Donnerstag anstehende Zinsentscheidung der britischen Notenbank rechnen Volkswirte fast einhellig mit einer Zinssenkung, aber eher nicht mit einer Ausweitung des Anleihekaufprogramms. Konjukturseitig rücken heute die Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA in den Mittelpunkt. Bereits veröffentlicht wurden die spanischen Zahlen hierzu: Der Index fiel im Juli von 56,0 Punkten im Vormonat auf 54,1 Einheiten und damit etwas deutlicher als erwartet.

Daneben sorgt die laufende Berichtssaison für neue Impulse: Bei der britischen Großbank HSBC fiel der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr 2016 um 29 Prozent auf 9,7 Mrd. Dollar (8,7 Mrd. Euro). Damit wurden die Analystenschätzungen nicht ganz erreicht.

Nach dem Brexit-Votum stellt sich HSBC auf eine anhaltende Phase der Unsicherheit ein. Die eigenen Aktivitäten würden sehr genau unter die Lupe genommen, es sei aber noch zu früh, um zu sagen, welche Teile von den Folgen des Anti-EU-Referendums auf der Insel negativ beeinflusst seien und in welchem Maß, sagte Bankchef Stuart Gulliver. Die Titel der Bank gewannen an der Börse in London klare 3,70 Prozent.

Indessen ist bei dem Versicherer Axa der Gewinn im ersten Halbjahr zwar um vier Prozent auf 3,2 Mrd. Euro gestiegen, fiel aber geringer aus als von Experten erwartet. Die Kosten für Schäden durch Naturgewalten seien im Zuge der Unwetter und Stürme in Deutschland sowie der Überschwemmungen in Frankreich und Belgien gestiegen, hieß es. Axa-Papiere tendierten im Frühhandel um moderate 0,17 Prozent höher.

Der Autozulieferer Continental stockt dagegen nach dem ersten Halbjahr dank eines hohen Reifenabsatzes seine Gewinnprognose auf. Der Nettogewinn kletterte um 14,3 Prozent auf 905 Mio. Euro und damit stärker als von Analysten erwartet. Die Anleger zeigten sich dennoch nicht begeistert, die Aktie fiel mit minus 3,11 Prozent ans DAX-Ende.

Dagegen zogen Deutsche Post nach guten Zahlen mit plus 2,74 Prozent an die Spitze des deutschen Leitindex. Der Bonner Logistikkonzern legte ein Jahr nach dem wochenlangen Streik in der Heimat einen überraschend kräftigen Gewinnsprung hin und bestätigte seine Jahresziele. Da die Anleger bereits mit ordentlichen Zahlen gerechnet hätten, könnte es im Handelsverlauf aber zu Gewinnmitnahmen kommen, warnte ein Börsianer.

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