Montags-Schluss

Europas Leitbörsen ohne klare Richtung

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Der Euro-Stoxx-50 verbillige sich um 0,55 Prozent.

Die europäischen Leitbörsen sind am Montag trotz positiver Signale von Deutschlands Konjunktur ohne klare Richtung aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 17,48 Einheiten oder 0,55 Prozent auf 3.211,70 Zähler.

Nachdem die europäischen Aktienmärkte in enger Bandbreite gestartet waren, stützte sie der überraschend gestiegene ifo-Geschäftsklimaindex aus Deutschland. Im November hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder aufgehellt. Der Auftrieb verpuffte im weiteren Handelsverlauf teilweise jedoch wieder, auch die Eröffnung an der Wall Street verlieh am Nachmittag keinen weiteren Auftrieb.

Gut gesucht zeigten sich zum Wochenaufakt die Aktien europäischer Banken, darunter Societe Generale (plus 2,09 Prozent), Banco Santander (plus 2,47 Prozent) und Deutsche Bank (plus 2,01 Prozent). Auch Intesa SanPaolo stiegen in Mailand 1,02 Prozent. Die italienische Großbank erwägt einem Zeitungsbericht zufolge ein Kaufangebot für die Vermögensverwaltung des britischen Rivalen Royal Bank of Scotland (RBS). Intesa versuche RBS derzeit davon zu überzeugen, die Tochter Coutts komplett abstoßen, berichtete die "Financial Times".

Der weltgrößte Chipausrüster ASML hat die Anleger mit seinem längerfristigen Geschäftsausblick vergrault. Die Titel verloren an der Amsterdamer Börse 2,46 Prozent auf 83,11 Euro und bildeten damit das Schlusslicht im europäischen Auswahlindex Euro-Stoxx-50. Der niederländische Konzern will den Umsatz von 5,2 Mrd. Euro im Vorjahr bis 2020 auf rund 10 Mrd. Euro steigern. Der Gewinn je Aktie soll sich in dieser Zeit verdreifachen. Investoren und Branchenexperten enttäuschte dies aber. Händler sprachen zudem von Gewinnmitnahmen: Die ASML-Aktie hat sich in den vergangenen drei Monaten um rund 21 Prozent verteuert, während der Euro-Stoxx um lediglich zwei Prozent stieg.

Zudem gewannen sich die Papiere der Frankfurter und Londoner Börsen: London Stock Exchange Group gewannen 2,90 Prozent auf 2.164,09 Pence, Deutsche Boerse AG stiegen 2,33 Prozent auf 57,55 Euro. Wie Bloomberg berichtete, empfehlen die Analysten der Citigroup den Kauf der Börsenbetreiberaktien.

Telefonica stiegen 1,04 Prozent auf 12,60 Euro. Der spanische Mobilfunkkonzern erwägt nach der Fusion der deutschen Tochter O2 mit E-Plus einem Medienbericht zufolge, ihr britisches Mobilfunkgeschäft zu verkaufen. Telefonica könnte die Sparte an British Telecom (BT) veräußern und im Gegenzug einen 20-prozentigen BT-Anteil bekommen, berichtete die spanische Webseite "El Confidencial".
 

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