Konter geglückt

Postler-Sieg gegen ÖIAG-Michaelis

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Post-Gewerkschaft hat trotz frostiger Stimmung und Michaelis-Drohungen eigenbetriebene Filialen gegen Post-Partner durchgesetzt.

Eisige Stimmung beim gestrigen außerordentlichen Aufsichtsrat der Post AG: Der Eigentümervertreter, ÖIAG-Chef Peter Michaelis, warf den Belegschaftsvertretern geschäftsschädigendes Verhalten vor, da diese gegen die drohenden Filialschließungen Widerstand angekündigt hatten.

Michaelis-Niederlage.

Dem Konter der Gewerkschafter, dass er selbst durch widerrechtliches Fernbleiben vom letzten (freilich geplatzten) Aufsichtsrat gegen das Aktienrecht verstoßen habe, hatte der ÖIAG-Manager nichts entgegenzusetzen. So konnte die Belegschaft ihre Pläne zur neuen Strategie im Post-Filialnetz durchsetzen.

Neue Strategie.

Unterstützt von der Bawag-P.S.K. sollen künftig trotz Post-Partnerschaften weiterhin Hunderte eigenbetriebene bankfokussierte Standardfilialen am Land erhalten bleiben, die Post- und Finanzdienstleistungen anbieten. „Unser Ziel ist es, um jede einzelne Postfiliale zu kämpfen, um dem Filialnetz auch in der Zukunft noch eine Chance zu geben“, so Gewerkschafter Gerhard Fritz,

Für Post-Zentralausschuss-Vertreter Martin Palensky ein klares Signal: „Wir lassen uns nicht entmutigen und freuen uns über die Abkehr von der bisherigen Schließungs-Strategie. Im übrigen haben wir ein Rechtsgutachten mit brisantem Inhalt. So sind die Kapitalvertreter Michaelis & Co persönlich haftbar, wenn sich herausstellt, dass durch ihre letztmalige Abwesenheit der Post Schaden entstanden ist.“

Palensky setzt nach: „Man kann bei Aufsichtsräten nicht kommen und gehen, wann man will. Immerhin kassieren die Herren auch ein anständiges Schmerzensgeld.“

Pröll eingeschaltet.

Die Belegschaftsvertreter haben zudem Finanzminister Josef Pröll in die Causa eingeschaltet, der sicherstellen soll, dass Rechtswidrigkeiten bei Aufsichtsratssitzungen nicht mehr vorkommen.

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