Salzburg

Bahn-Protest: Verspätungen

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Betriebsversammlungen: Auch Ausfälle von Zügen möglich.

Die Eisenbahner-Gewerkschaft verschärft jetzt die Gangart im Lohnstreit mit den Arbeitgebern.

 In Folge der Betriebsversammlungen der Eisenbahner in Salzburg, die heute ab 11 Uhr wegen der stockenden Kollektivvertragsverhandlungen stattfinden, kommt es wie erwartet zu Verspätungen im Zugsverkehr. Die ÖBB prognostizieren am Vormittag auf ihrer Homepage "Unregelmäßigkeiten im Zugverkehr" und vereinzelte Zugsausfälle, Ticketkauf im Zug sei ohne Aufpreis möglich.

Unter anderem sind Fernzüge von Salzburg aus in Richtung Linz betroffen, wobei sich die Angaben zwischendurch änderten: Die Abfahrt des ÖBB-Railjet 161 in Salzburg wurde mit 12.12 statt 12.08, die Ankunft in Linz pünktlich mit 13.13 Uhr erwartet. Andere, dazwischen verkehrende Züge wurden hingegen als pünktlich prognostiziert. Für die Westbahn 917 wurde eine verspätete Abfahrt in Salzburg - 12.16 statt 11.50 Uhr - und eine ebensolche Ankunft in Linz - 13.16 statt 12.56 Uhr - angegeben.

In Kärnten wurde zunächst von einzelnen Verspätungen zwischen fünf und 15 Minuten ausgegangen. Die Unterbrechung der Bahnstrecke zwischen Glanegg (Bezirk Feldkirchen) und Liebenfels (Bezirk St. Veit) war allerdings nicht auf Proteste, sondern auf einen Kupferkabeldiebstahl zurückzuführen.

Vorstellungen liegen auseinander
Für Thomas Scheiber, Obmann des Fachverbandes Schienenbahnen, haben die Arbeitnehmervertreter den sozialpartnerschaftlichen Weg verlassen. "Uns wurde ein Ultimatum bis Montag neun Uhr gestellt, das ist nicht der richtige Stil", sagte er. Nun sei die Gewerkschaft am Zug "ihre Kampagne zu beenden und mit finanzierbaren Vorschlägen zu kommen".

Die Arbeitgeber seien der Personalvertretung weit entgegengekommen. Unterm Strich sei eine Lohn- und Gehaltserhöhung mit einer Bandbreite von 2,2 bis 2,8 Prozent angeboten worden. Die Arbeitnehmer hätten aber eine Spanne von 2,6 bis über 5 Prozent gefordert. Außerdem hätten sie das Thema Steuersenkung diskutieren wollen, was aber nicht in die Kollektivvertragsverhandlungen hinein gehöre.

Dass die Unternehmer von einem "schlechten Stil" sprechen, ist für Hebenstreit "ein schlechter Witz". Die angebotenen 2,8 Prozent Gehaltserhöhung würde gerade mal eine Handvoll Mitarbeiter betreffen. Für die überwiegende Masse hätte es ein Lohnplus von 1,8 Prozent gegeben. "Das ist eine Provokation der Sonderklasse", ärgert sich Hebenstreit. Die Arbeitnehmer hätten im Schnitt ein Plus von 2,6 Prozent (Minimum 75 Euro) für die 34.000 Beschäftigten in eisenbahnbezogenen Berufen gefordert




 



 

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