Personalabbau

Deutsche Bank mit weltweitem Einstellungsstopp

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Französischer Präsident: Drohende Milliardenstrafe in USA zu hoch.

Die mitten in der Sanierung steckende Deutsche Bank hat Finanzkreisen zufolge weltweit einen Einstellungsstopp verhängt. "Das wurde den Managern gestern mitgeteilt", sagte eine mit der Sache vertraute Person am Donnerstag. Ein Deutsche-Bank-Sprecher wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Ausnahme ist laut dem Insider die Abteilung der Compliance-Chefin Sylvie Matherat - hier dürfen weiter extern Mitarbeiter angeheuert werden, damit die Bank lernt, Regeln zu befolgen und interne Kontrollen zu etablieren.

Er verwies aber darauf, dass das Geldhaus derzeit Personal ab-und nicht aufbaut: Von den weltweit rund 100.000 Stellen sollen 9.000 gestrichen werden, davon 4.000 in Deutschland. Dass die Bank bei diesem Abbau im Plan ist, hatte sie erst vor wenigen Tagen kommuniziert

Der französische Präsident Francois Hollande hat indes die drohende Milliardenstrafe für die Deutsche Bank in den USA als überzogen bezeichnet. Er sagte der Zeitschrift "L'Obs" vom Donnerstag, die US-Behörden hätten "exzessive Befugnisse", um Geld bei europäischen Unternehmen einzutreiben. Als Beispiele nannte er die geplante Strafe für die Deutsche Bank und ein bereits verhängtes Bußgeld gegen die französische BNP Paribas.

Das US-Justizministerium hatte ursprünglich von der Deutschen Bank eine Zahlung von 14 Mrd. Dollar (12,7 Mrd. Euro) verlangt. Allerdings hat das Institut nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP inzwischen in seinen Verhandlungen mit dem Justizministerium erreicht, dass die Strafe deutlich reduziert und voraussichtlich bei 5,4 Mrd. Dollar wird.

BNP Paribas hatte 2014 eine Rekordstrafe von fast 9 Mrd. Dollar akzeptiert. Die Bank soll US-Wirtschaftssanktionen gegen Kuba, den Iran und den Sudan umgangen haben.

Hollande sagte weiter, die EU müsse ihrerseits erweiterte Befugnisse erhalten, um Sanktionen gegen US-Konzerne zu verhängen. Dabei verwies er unter anderem auf Google. Die EU-Kommission wirft dem Internet-Unternehmen vor, nicht genug Steuern in Europa zu zahlen.

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